Gesellschaftsinseln 25. Juli bis 12. August 2007

 

 

Französisch-Polynesien ist wirklich eine Reise wert -

und lohnt ohne jede Frage auch die irrsinnige Anreise!

 

Tahiti und Moorea (die Inseln über dem Wind) sowie Huahine, Raiatea, Tahaa, Bora Bora und das abgelegene Maupiti (die Inseln unter dem Wind) bieten fantastische Landschaften inmitten zauberhafter Lagunen, die - bei jeder Insel ein wenig anders - immer wieder neu begeistern.

In knapp zwei Wochen segelten wir 262 Seemeilen und besuchten alle Inseln unter dem Wind. Tahiti und Moorea erkundeten wir nach dem Segeltörn noch in jeweils einer Inselrundfahrt. Stellt man den Mauszeiger in die Karte, wird der Törnverlauf eingeblendet.

(>) Bilder mit einem '>' links unten verändern sich, wenn der Mauszeiger ins Bild bewegt wird.

Wer es genauer haben möchte, dem können wir die GPS-Daten des Törns zum Einladen in Google Earth per Mail übersenden.

 

 

Mitwoch 25. und Donnerstag 26. Juli

 

 

Knapp ein Jahr nach Beginn der Planung 'Südsee 2007' ging es am 25. Juli endlich los: Pünktlich um 17:45 startete unser Flug LH 738 von Frankfurt nach Hong Kong. Rund 48 Stunden (netto 27 Flugstunden) später, nach einem weiteren Zwischenhalt in Auckland, landeten wir schließlich doch erstaunlich entspannt am 27. Juli um 8 Uhr Ortszeit morgens in Papeete auf der Hauptinsel Tahiti.

Wir hatten uns für den Flug mit Air New Zealand entschieden. Und dieser Flugplan erwies sich als für unser Empfinden absolut ideal: Wir waren brutto zwar etwas länger und auch etwas teurer unterwegs als die günstigste Alternative mit Air France. Alle Flugetappen fanden aber jeweils über Nacht statt und die Zwischenhalte waren mit 8 und 13 Std. so lang, dass genügend Zeit zur Besichtigung von Hong Kong und Auckland blieb. So bestand über den gesamten Flug ein weitgehend 'normaler Tagesablauf' und wir kamen ohne jegliches Jetlag in Papeete an.

 

 

Freitag 27. Juli

 

 

Hier traf nun unsere Crew zusammen: Heidi und Helmut, sowie Patrik und Petra waren mit Emirates bzw. British Airways schon vor uns gestartet und hatten einen Tag Flugerholung eingelegt. Sie waren bereits am Vorabend in Papeete angekommen. Dawn und Walter (die in Neuseeland leben) waren nur wenig vor uns gelandet.

 

 

Nach kurzer Begrüßung startete gleich der 45minütige Weiterflug nach Raiatea.

Dieser führt zunächst zur weiter entfernt gelegenen Insel Bora Bora und wir genossen die fantastische Sicht auf diese landschaftlich wirklich einzigartige Insel und ihre Lagune. Nicht ohne Grund wird Bora Bora oft als 'schönste Insel der Erde' bezeichnet.

Kurz darauf landeten wir schließlich auf Raiatea. Hier erwartete uns schon Bernard von der Sunsail-Basis.

 

 

 

Wir erreichten die Basis (damals noch in der verträumten Baie Faaroa, inzwischen in der Marina Apooiti nahe des Flughafens gelegen) nach halbstündiger Fahrt an der Ostküste und bekamen erste Eindrücke des Lebens auf Polynesien.

Unsere Beneteau 50 'Zagros' stand schon bereit. Übernahme und Reviereinweisung gingen schnell und unkompliziert. Da wir das Gros der Einkäufe schon vorab bestellt hatten, waren wir bereits gegen 17 Uhr auslaufbereit.

Wegen des ungemütlichen Wetters mit ständigen Schauern aber blieben wir in der Baie und ankerten unweit der Basis.

 

 

Samstag 28. Juli

 

 

Bei weiterhin häufigen Schauern und starkem Südostwind 7 Bft begann unser erster Segeltag wenig paradiesisch. Noch wussten wir nicht, dass uns nur noch schöne Tage fast ganz ohne Niederschläge erwarten sollten...

Wir segelten in der Lagune nordwärts. Im Bild sieht man das vergleichsweise ruhige Wasser der Lagune und im Hintergrund die gut 2m hohen Brecher des Pazifik am Aussenriff.

In Uturoa legten wir für letzte Einkäufe kurz an, dann fuhren wir weiter nach Tahaa, das in der gleichen Lagune liegt. Die Passage enthält hier viele Riffe, die aber bestens betonnt sind. In der Baie Haamene ankerten wir schließlich.

 

 

Sonntag 29. Juli

 

 

 

Am Morgen standen wir noch vor der Sonne auf, um frühzeitig Kurs auf Huahine zu nehmen. Nachdem wir das ruhige Wasser der Lagune durch den Pass im Aussenriff verlassen hatten, merkte man schnell die kräftige Dünung des Pazifik. Ganz langsam und harmonisch läuft sie unter dem Schiff hindurch.

Es herrschte noch immer starker Südostwind anfangs 6-7 Bft und wir mussten kreuzen.  Der Wind ließ dann aber nach und am frühen Nachmittag erreichten wir Huahine. Wir ankerten nahe des Nordwest-Passes bei Fare.

 

 

Montag 30. Juli

 

 

Am Vormittag besuchten wir zunächst Fare. Doro, Helmut, Jürgen und Petra vereinbarten einen Tauchgang bei Mahana Dive für Dienstag Morgen.

Später fuhren wir dann mit dem Dinghy ins Flachwasser nahe am Aussenriff, wo man inmitten zahlloser bunter Riff-Fische herrlich Schnorcheln konnte.

Hier erlebte auch das neue Selbstbau-UW-Gehäuse für die Videokamera (Modell 'Turtle-Proof', siehe Törnbericht Seychellen) seine Feuertaufe.

 

 

Am Nachmittag starteten wir dann zu einer Inselrundfahrt.

Die jüngeren Crewmitglieder (50-) wählten hierfür Fahrräder (mit mehr oder minder großen technischen Mängeln) und umrundeten im Schweiße ihres Angesichts die (größere) Nordhälfte von Huahine inklusive zweier heftiger Steigungen.

Die älteren Semester zogen die Bequemlichkeit eines Leihwagens vor und fuhren dafür dann um die ganze Insel.

 

 

Zum Abschluss gab es herrlich gekühlte Getränke im Strand-Restaurant, das sich gleich neben der Tauchbasis befindet.

 

Zurück an Bord, ließen wir uns von der bewährten Küchencrew - Küchenchefin Heidi und Grillchef Walter - verwöhnen.

 

 

Dienstag 31. Juli

 

 

Gleich morgens gingen wir zur Tauchbasis. Mit einem Tauchboot fuhren wir an einen Spot ausserhalb der Lagune am Aussenriff.

 

Die gute Sicht von über 30m beeindruckte uns. Neben zahllosen Riff-Fischen sahen wir auch eine Muräne, die neugierig aus ihrem Versteck lugte.

 

Die anderen schnorchelten währenddessen noch einmal am bewährten Platz vom Vortag.

 

 

Kurz nach Mittag lichteten wir den Anker und verlegten uns in die Baie d'Avea, ganz im Süden von Huahine. Die Passage in der Lagune ist stellenweise recht schmal, aber hervorragend betonnt. In der Baie schnorchelten wir abermals ausgiebig.

Am Spätnachmittag fuhren wir dann wieder zurück nach Fare und machten an dem kleinen Anleger der Tauchbasis fest, um unsere Wassertanks aufzufüllen. Hier blieben wir auch über Nacht. Zum Abendessen besuchten wir wieder das nahegelegene pittoresque Strand-Restaurant.

 

 

 

 

Mittwoch 1. August

 

 

Wieder standen wir mit den Hühnern auf! Um 6:30 fuhren wir durch den Pass mit Kurs auf Bora Bora. Der Wind hatte sich inzwischen fast völlig gelegt und wir mussten teilweise unter Motor fahren.

Am späten Vormittag umrundeten wir die Nordspitze von Tahaa und die einzigartige Silhouette von Bora Bora kam in Sicht (>).

Nicht zuletzt wegen seiner außergewöhnlichen Landschaft ist Bora Bora zu DEM touristischen Zentrum Polynesiens und Inbegriff für 'Südsee' geworden.

 

 

Um 14:00 fuhren wir durch den einzigen Pass, der an der Westseite Bora Boras in die Lagune führt. Ein wenig südlich warfen wir dann nach 52 Seemeilen Anker. Zuerst gönnten wir uns einen gemütlichen Kaffee, dann - genau - dann gingen wir gleich wieder nahe am Aussenriff Baden und Schnorcheln.

Das Revier war hier aber nicht so ergiebig und wir sahen nur wenige Riff-Fische. Hier hat Helmut allerdings eine sehr schöne Muschel (>) gefunden.

 

 

 

Am Spätnachmittag fuhren wir weiter nach Vaitape und legten kurz an, um einzukaufen.

Dann fuhren wir weiter zum berühmten Bora Bora Yacht Club und machten bei bereits einbrechender Dunkelheit an einer Mooring-Boje fest. Im Yacht Club ließen wir uns von feinen Sun-Downern verwöhnen.

Bestens gelaunt, auf Bora Bora am Höhepunkt einer jeden Südsee-Reise angekommen, kehrten wir an Bord zurück, wo die Köche wieder ein leckeres Abendessen zauberten.

 

 

Donnerstag 2. August

 

 

Zunächst wollten wir ja einige Tage auf Bora Bora bleiben. Für Sonntag war jedoch ein polynesisches Buffet angekündigt. So segelten wir gleich weiter nach Maupiti, um dann rechtzeitig wieder zurückkehren zu können.

Bei meist wenig Wind erreichten wir die abgelegenste Gesellschaftsinsel gegen Mittag. Landschaftlich steht Maupiti Bora Bora in nichts nach. Die Dimensionen sind zwar kleiner, aber gerade die Lagune ist hier noch schöner und wartet mit einer unglaublichen Abstufung von Blautönen auf.

Sie ist übrigens kaum kartografiert und nur in der Fahrrinne betonnt. Verlässt man diese, muss man vorsichtig auf Sicht navigieren.

 

 

Besonders angenehm an Maupiti ist, dass der Tourismus fast völlig fehlt. Es gibt keine Hotels und nur zwei kleine Pensionen. Selbst Segler kommen nur noch wenige hierher.

Nach einem genüsslichen Kaffee machten wir uns schon bald wieder zum Schnorcheln auf. Mit dem Dinghy fuhren wir zum Pass, der beidseitig von langgestreckten Motus (palmenbewachsene Sandinseln, die durch Anschwemmungen auf dem Riff entstehen) umrahmt ist.

Und hier fanden wir ein wirkliches Schnorchelparadies vor!

 

 

Neben der Flachwasserzone fällt das Riff im Pass steil auf über 40m Tiefe ab. Hier tummeln sich wesentlich mehr und auch erheblich größere Riff-Fische.

Besonderer Höhepunkt: Drei Stachelrochen gaben ein eindrucksvolles Schauspiel, als sie mehrmals vom Flachwassergebiet knapp über dem Grund in die Tiefe des Passes 'segelten'. Wir waren begeistert!

Am Spät-Nachmittag setzten wir noch zur Insel über, um die Einkaufsmöglichkeiten zu erkunden. Tatsächlich gab es einen kleinen Dorfladen mit Grundnahrungsmitteln.

 

 

Freitag 3. August

 

 

 

Bei der Überfahrt von Bora Bora hatten wir Probleme mit einem Mastrutscher, der sich am Mast verklemmt hatte.

Nun nahmen wir mit Bordmitteln zunächst eine provisorische Reparatur vor. Auch die Laufschiene am Mast hatte gelitten - ein Fall für Walter und den Bootsmannstuhl. Wir riefen noch bei Sunsail an, und man versprach uns, einen neuen Mastrutscher zu senden.

Anschließend machten wir uns daran, Maupiti zu erkunden.

 

 

Das Dorf selbst ist langgestreckt und die Häuser ordnen sich auf über 2km beiderseits der Inselstraße an. Und wie auf allen polynesischen Inseln ist auch hier die Kirche das besondere Schmuckstück.

Während der Wanderung trennten wir uns: Patrik und Petra umwanderten Maupiti komplett; Doro, Helmut und Jürgen folgten einem vielversprechenden Pfad bergan. Und tatsächlich, nach gut eineinhalb Stunden erreichten wir den Berggrat und genossen eine atemberaubende Aussicht auf den Ort, die Lagune, unser Schiff (>) und den Pass.

 

 

 

 

 

Samstag 4. August

 

 

Morgens traf mit der Fähre ein neuer Mastrutscher von der Sunsail-Basis ein. Wir bauten ihn gleich ein.

Danach schnorchelten wir nahe am Aussenriff an der Ostseite Maupitis, doch hier war es nicht so interessant. So fuhren wir gegen Mittag noch einmal zum Pass und wurden wieder belohnt!

Während es, wie wir schon wussten, in Bora Bora wegen des ausufernden Tourismus schon längst keine Mantas mehr gibt, konnten wir hier wirklich eines dieser imposanten Tiere beobachten. Einmalig!

 

 

Am Abend fand in der Sporthalle von Maupiti ein Fest statt, zu dem fast die ganze Insel zusammenkam. Auch wir hatten uns Karten besorgt und begaben uns in der Erwartung eines Abends mit polynesischer Folklore zu der Veranstaltung.

Doch weit gefehlt! Das Fest war zwar sehr unterhaltsam, aber anstatt Folklore gab es Popmusik, Tanz und Tombola mit dem hierzulande wohl weithin bekannten 'Angelo'. So schwangen auch wir das Tanzbein, mal in Disco, mal in Latein.

 

 

Sonntag 5. August

 

 

Pünktlich zum Sonnenaufgang fuhren wir durch den Pass von Maupiti und nahmen Kurs auf Bora Bora.

Doch Maupiti hatte auch zum Abschied noch eine Überraschung für uns parat: Nach kurzer Fahrt erschien zunächst eine Gruppe Delfine, die uns einige Zeit begleiteten. Und kurz darauf zeigte sich dann sogar noch ein Buckelwal!

Bei der Überfahrt hatten wir besten Segelwind 5-6 Bft. Da kamen wir gleich in den Genuss des reparierten Großsegels, das sich nun wieder wunderbar setzen ließ.

 

 

Wir erreichten Bora Bora rechtzeitig sogar noch vor Mittag und liefen gleich wieder den Yacht Club an, wo wir ja für das polynesische Buffet (>) reserviert hatten.

Und das hatte sich wirklich gelohnt! Das Essen war vorzüglich mit einer großen Auswahl an Fisch, Fleisch, Gemüse und Früchten, alles frisch und sehr lecker. Eine kleine improvisierte Musikgruppe sorgte noch für die stilechte Untermalung.

Von links Jürgen, Dawn, Walter, Petra, Patrik, Heidi, Helmut und Doro.

 

 

Am späten Nachmittag nutzen wir die Gelegenheit, um noch ein wenig Schnorcheln zu gehen. Vom Yacht Club aus fuhren wir mit dem Dinghy bis nahe an den Pass. Und da gab es einiges zu sehen:

Völlig unerwartet tauchte im flachen Wasser ein über 1m langer Schwarzspitzen-Riff-Hai vor der Kamera auf. Sie sind zwar völlig harmlos - aber wissen sie selbst das auch?

(>) Nur wenig entfernt weidete eine Karett- Schildkröte genüsslich an einem Korallenriff.

Über Nacht ankerten wir beim Yacht Club.

 

 

Montag 6. August

 

 

Nach dem Frühstück legten wir vor Buganker und unter Maschine ganz vorsichtig an dem wackeligen Steg des Yacht Clubs an, um unsere Wassertanks aufzufüllen. Das Wasser tröpfelte allerdings derart langsam durch den Schlauch, dass die Tanks auch nach einer Stunde noch nicht voll waren.

Doch Doro, Helmut und Jürgen hatten einen Tauchgang bei der nahegelegenen Basis von Top Dive vereinbart und so beendeten wir das Tanken und ankerten wieder in der Bucht vor dem Yacht Club.

 

 

 

Von der Tauch-Basis fuhren wir gleich mit einem Tauchboot an einen Spot am Aussenriff. Abermals bot sich uns eine fantastische Unterwasserwelt mit einer diesmal noch besseren Sichtweite von nahezu 50m! Als besonderen Höhepunkt erreichten wir eine Stelle, an der sich (harmlose) Zitronen-Haie versammelten und von den Guides gefüttert wurden. Die größeren Exemplare erreichten knapp 3m Körperlänge und nötigten uns doch einigen Respekt ab.

(>) Geradezu gespenstisch erschien dann noch ein Unterwasserboot mit Touristen, um dem Spektakel beizuwohnen.

 

 

Am frühen Nachmittag lichteten wir den Anker und umrundeten Bora Bora an der Nordspitze.

Wählt man die äußere Route, ist sorgfältig auf eine Riffbank zu achten, die nicht betonnt ist.

Leider ist Bora Bora inzwischen völlig von Exklusiv-Hotels mit den typischen Overwater- Bungalows überfüllt und hat viel seines landschaftlichen Reizes eingebüßt. In den letzten Jahren sind drei große Anlagen an der Nord- und Ostküste dazugekommen.

 

Nur im äußersten Südosten ist die Bauwut noch nicht angekommen. Motus und Riff sind hier noch ursprünglich und die Lagune ist noch besonders schön.

Es lagen schon eine Reihe anderer Segler vor Anker und auch wir fanden noch einen schönen Ankerplatz an einer Kante beim Übergang vom 5m auf 2m Wassertiefe. Erstaunlich, wie sich derart scharfe Strukturen in einem Sandgrund ausbilden können.

(>) Blick auf unser Unterwasserschiff mit noch 20cm Wasser unter dem Kiel; im Hintergrund sieht man die Kante zu 5m Wassertiefe.

Im Schatten des mächtigen 721m hohen Mt. Otemanu erlebten wir, wie schon so manchen Abend zuvor, wieder einen traumhaft schönen Sonnenuntergang, an den sich eine ebenso fantastische Dämmerung anfügte.

 

Bei leckeren Cocktails saßen wir im Cockpit und genossen diesen einmaligen Ankerplatz.

 

Dienstag 7. August

 

 

Am Morgen machten wir uns auf, das mehrfach empfohlene Strömungsschnorcheln vor dem Motu an der Südostspitze Bora Boras auszuprobieren.

Hier fanden wir jedoch plötzlich unerfreulich viele Seeigel. Auch das Schnorcheln selbst war bei der kräftigen Strömung nicht so begeisternd. Zahllose Riffe reichen bis knapp unter die Wasseroberfläche. So konnte man weder (wie empfohlen) das Dinghy mitführen (ohne es zu beschädigen) noch selbst so problemlos dahingleiten. So begaben wir uns bald schon wieder zurück zum Boot.

 

 

Mittags lichteten wir dann unseren Anker, um uns wieder zurück an die Westseite von Bora Bora zu verlegen. Da die Lagune im Süden völlig flach wird, mussten wir wieder um die Nordspitze fahren. Wir wählten nun die innere Route, die stellenweise sehr eng durch Riffe führt, aber ausgezeichnet betonnt ist.

Wir machten an einer Boje vor dem berühmten Bloody Mary's fest. Später stellte sich heraus, dass die Boje privat war und wir mussten uns noch einmal verlegen.

 

 

Nach einem Cocktail im Bloody Mary's, wo man auf zwei Tafeln am Eingang stolz alle berühmten Gäste aufzählt, landeten wir schließlich auch noch im nahegelegenen Bora Bora Hotel und vergewisserten uns der gleichen hohen Qualität der Cocktails.

 

 

Mittwoch 8. August

 

 

Unser letzter Segeltag war gekommen! So stand wieder frühes Aufstehen auf dem Programm, um auch rechtzeitig zur Sunsail Basis zurückzukehren.

Bei herrlichen Segelwinden umsegelten wir Bora Bora dieses Mal an der Nordseite und kamen gut voran. Schon gegen 10 Uhr passierten wir die Nordspitze von Tahaa und um 13 Uhr fuhren wir durch den Pass nahe Uturoa wieder in die Lagune von Raiatea ein.

Wir tankten in Uturoa und eine Stunde später machten wir nach 262 Seemeilen durch dieses traumhafte Segelrevier wieder in der Basis fest.

 

 

Nach einem kräftigen Anlegeschluck begannen wir, wehmütig zu packen.

Die Schiffrückgabe war wieder völlig entspannt und schnell erledigt. Das Gepäck räumten wir größtenteils schon aus dem Schiff und deponierten es in einem Raum in der Basis.

Dann gingen wir in das nahegelegene, sehr familiäre Restaurant, um den gelungenen Törn bei einem  schönen Abschluss-Essen ausklingen zu lassen.

 

 

Donnerstag 9. August

 

 

Und schon wieder war frühes Aufstehen angesagt, denn für 6:30 war das Taxi zum Flughafen bestellt. Es erschien auch pünktlich und kunstvoll wurde unser ganzes Gepäck verstaut. Los ging die Fahrt zurück zum Flughafen, nun voller Eindrücke von 13 herrlichen Segeltagen.

Frühstücken konnten wir an Bord natürlich nicht mehr. Dies holten wir nach dem Eincheck in dem kleinen Bistro am Flughafen von Raiatea nach.

 

 

Pünktlich um 7:45 startete unser Rückflug nach Tahiti in einer der modernen Inselhopper- Maschinen der Tahiti Airlines.

Leider war der Himmel während unseres Fluges bedeckt, so dass wir keine Gelegenheit mehr zur Sicht auf die Inseln und unsere Ankerplätze hatten.

Auch das mächtige Massiv des Mt. Orohena, mit 2241m der höchste Berg von Tahiti, hüllte sich wie schon bei unserer Ankunft (und auch sonst fast immer) in Wolken.

 

 

Doch unser Südsee-Urlaub war ja noch nicht ganz zu Ende! Per Inselrundfahrt wollten wir noch Tahiti und Moorea besichtigen.

Die Taxifahrerin, die uns vom Flughafen in unsere Hotels brachte, konnten wir gleich für eine komplette Tahiti-Rundfahrt buchen. So erreichten wir unter kundiger Führung die sehenswerten Punkte Tahitis.

Tahiti ist eine geologisch noch junge Vulkan- Insel, der Sand ist überall an den Stränden schwarz. Auch das Aussenriff ist längst noch nicht so ausgeprägt und lückenhaft, anders als wir es während des Törns erlebt haben.

 

 

Ganz anders und bemerkenswert ist die Landschaft auf der weniger schroffen südöstlichen Halbinsel Tahiti Iti. Fährt man zum etwa 800m hoch gelegenen Plateau Taravao hinauf, wandelt sich die Umgebung in eine landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft, die mehr an Mitteleuropa als an Südsee erinnert. Grasende Holsteiner Kühe vervollkommnen diesen Eindruck!

Am Spätnachmittag hatten wir Tahiti mit vielen weiteren Sehenswürdigkeiten ganz umrundet und kehrten ins Hotel zurück.

 

 

Freitag 10. August

 

 

Am letzten Tag teilten wir uns dann: Dawn und Walter flogen schon früh morgens wieder zurück nach Neuseeland. Heidi, Helmut, Patrik und Petra schauten sich Papeete noch genauer an. Doro und Jürgen fuhren mit der Schnellfähre 'Moorea Express' zur knapp 20km entfernten Nachbarinsel Moorea.

Moorea beeindruckt mit einer ungemein schroffen Landschaft. Wir mieteten uns einen Roller, um die Insel zu umrunden.

Während Papeete europäisch hektisch ist, findet man auf Moorea gleich wieder die Ruhe, die man auch auf den Inseln unter dem Wind vorfindet.

 

 

Hafen und Flughafen befinden sich im Osten von Moorea praktisch gegenüber von Tahiti.

Wege ins steil ansteigende Landesinnere gibt es nur im Norden. Hier kann man auf den Aussichtspunkt Roto Nui fahren, der auf etwa 600 Höhenmetern liegt. Man genießt eine fantastische Aussicht auf die beiden Buchten Baia d' Opunohu (links) und Baie de Cook (rechts), die Moorea ganz wesentlich prägen.

 

 

In der Nähe von Roto Nui gibt es eine Reihe alter Kultplätze der frühpolynesischen Kultur (Marae).

Doch die Polynesier ließen sich von Briten und Franzosen sehr schnell missionieren und wurden tiefgläubige Christen. Wie überall in Polynesien findet man auch auf Moorea in der imposanten Landschaft zahlreiche fein herausgeputzte Kirchen und Kapellen.

 

 

Mit der letzten Fähre verließen wir Moorea kurz vor Sonnenuntergang. Die Berge hatten sich schon wieder durchgängig in Wolken gehüllt.

Nach einem kurzen Imbiss fuhren wir zum Flughafen, wo wir Patrik und Petra trafen. Für 22:00 Uhr angekündigt, startete unser Rückflug über Los Angeles allerdings erst mit gut 3 Stunden Verspätung.

Heidi und Helmut schließen flogen in den frühen Morgenstunden nach Sydney, wo sich für sie ein weiterer toller Urlaub anschloss.

 

 

Samstag 11. und Sonntag 12. August

 

 

In Los Angeles erlebten wir dann noch ein mittelprächtiges Chaos. Aus fünf Stunden Aufenthalt wurden 10 Stunden, nachdem der US-Zoll wegen eines kompletten Rechnerausfalls keine Personenabfertigung mehr vornahm. Passagiere mussten teilweise sechs Stunden in ihren Maschinen warten, bis sie zur Kontrolle aussteigen durften. Dieses Durcheinander war an jenem Tage sogar den deutschen Fernseh-Nachrichten eine Meldung wert gewesen.

So startete unser Weiterflug entsprechend verspätet und als wir in London ankamen, hatten wir natürlich den gebuchten Anschluss nach Frankfurt verpasst. Doch nach einiger Sucherei (der Support von Air New Zealand war hier wenig vorbildlich) bekamen wir Ersatzflüge und kamen letztendlich mit (in Anbetracht der zurückgelegten Strecke) doch nur vier Stunden Verspätung Sonntag Abend glücklich in Frankfurt an. Ein absolut gelungener Südsee-Törn war vollendet.