Ägäis 4. bis 18. Oktober 2008

 

 

Auch bei unserem zweiten Törn durch die Ägäis begeisterte uns wieder die eindrucksvolle und imposante Landschaft insbesondere der Kykladen-Inseln. Höhepunkte waren in der ersten Woche sicherlich Milos, und in der zweiten Woche das fantastische Amorgos, hier ankern wir in der zauberhaften Ormos Kalotiri an der Nordseite von Amorgos:

Bei erneut fast durchweg schönem Wetter legten wir auf dem Weg von Athen nach Kos insgesamt 407 Seemeilen zurück. Dabei erlebten wir das ganze Wind-Spektrum mit Überfahrten unter Maschine fast ohne Wind bis hin zu unserem Schlag von Mykonos nach Donousa, den wir bei zeitweise konstant 9 Windstärken mit Spitzen bis knapp an 10 Bft bewältigten.

Erstmals hatten wir auch einen Crew-Wechsel. Zu Törnmitte in Mykonos verließen uns Roland und Wolfgang, deren Plätze Conny und Herbert für die zweite Woche einnahmen.

 

 

Samstag 4. Oktober

 

 

Frühes Aufstehen war angesagt, schon um 6:05 startete unser Flug von Stuttgart nach Athen. Der Flug verlief planmäßig und wir landeten 10:15 Ortszeit (1 Stunde Zeitverschiebung) in Athen. Von dort fuhren wir mit dem Expressbus E96, der direkt an der Marina Alimos (Kalamaki) hält, wo wir um 11:30 eintrafen. Unsere IOLE (eine 2008er Sun-Odyssey 49i von Athenian Yachts) befand sich in einem vorzüglichen Zustand und verfügte über eine hervorragende Ausstattung (z.B. eine hydraulische Gangway!). Die 49i ist ein sehr gelungenes Schiff, wenngleich die beiden vorderen Kabinen trotz der Größe des Schiffes etwas knapp für zwei Erwachsene ausfallen. Aber es gibt dennoch üppig Platz für 8 Personen, schließlich verfügt jede Kabine ja über ein eigenes Bad.

Um 14:00 konnten wir mit dem Eincheck beginnen. Übernahme und Einräumen gingen schnell voran und so konnten wir schon um 16:30 auslaufen. Doch wie schon beim letzten Ägäis-Törn reichte es nicht mehr bis zum Kap Sunion, wo wir den Sonnenuntergang am Poseidon-Tempel erleben wollten und wir mussten wieder in der davor liegenden Bucht Ormos Anavisou ankern. Leider stand Südschwell in die Bucht und die erste Nacht wurde so ein wenig unruhig.

 

 

Sonntag 5. Oktober

 

 

Heute hatten wir gleich eine ordentliche Etappe geplant: Bei optimalen Bedingungen könnten wir bis nach Milos durchsegeln.

Nach ausgiebigem Frühstück lichteten wir um 8:45 den Anker.  Ideale Winde 4 bis 5 Beaufort aus West ließen uns gut vorankommen. Gegen Mittag wurde der Wind für 2 Stunden sogar noch kräftiger.

Und tatsächlich schafften wir das ehrgeizige Ziel. Bei Sonnenuntergang liefen wir in die große Bucht von Milos ein und machten Punkt 19:00 Uhr nach 70,4 Seemeilen am Kai von Adamas fest.

 

 

Kochen wollte aus verständlichen Gründen niemand mehr, und so suchten wir uns bald nach dem wohlverdienten Anlegeschluck alsbald ein gemütliches Restaurant im Ort.

 
 

Montag 6. Oktober

 
 

Heute wollten wir Milos erkunden. Gleich bei unserem Liegeplatz gab es eine Auto- vermietung und wir mieteten zwei Fiat Panda. Nach dem Frühstück starteten wir zu einer ausgedehnten Inselrundfahrt.

Wir besichtigten den Ort Plaka mit seinem Kastro, die teilweise zum privaten Ferienhaus umgebauten alten Windmühlen, das römische Theater und die Fundstelle der Venus von Milo, die Katakomben und schließlich noch den kleinen Fischerort Klima.

 
 

 
 

Am späten Nachmittag fuhren wir an die Südseite von Milos, wo wir an dem schönen Strand von Ormos Provatas noch badeten.

Doch kurz vor dem geplanten Aufbruch wurden die Badefreuden jäh beendet, als Simona im Wasser auf etwas getreten war, das sie heftig stach. Wir kehrten sofort zurück und suchten den ärztlichen Notdienst auf. Der Verdacht bestätigte sich: Sie war auf einen Fisch mit Giftstachel getreten, der sich hier häufig im Sand versteckt. Mit Tabletten und heißen Bädern klang die schmerzhafte Schwellung nach einigen Tagen wieder ab.

 
 

Dienstag 7. Oktober

 
 

Nach einem gemütlichen  Frühstück legten wir gegen 10 Uhr ab und steuerten Sifnos an. Bei wenig Wind fuhren wir zunächst unter Motor. Ab Mittag konnte man bei dann drei Windstärken auch Segel setzen.

 

Gegen 15 Uhr erreichten wir die Ormos Platis Gialos an der Südseite von Sifnos. Eine schöne Bucht, klasse Wetter und klares Wasser luden zum Baden ein.

 
 

Die Bucht ist (für griechische Verhältnisse) touristisch recht erschlossen. Neben einer Reihe von Ferienwohnungen findet man auch mehrere Restaurants.

 

Am Abend setzen wir mit dem Dinghy über, um die griechische Küche zu genießen. So spät in der Saison hatte allerdings nur noch eines der Restaurants geöffnet und auch die auf vier (!) Gerichte reduzierte Karte ließ das nahe Saisonende erkennen.

 
 

Mittwoch 8. Oktober

 
 

Bei erneut schwachen Winden ging es weiter nach Seriphos. Nach knapp drei Stunden Motorfahrt erreichten wir die imposante Südbucht Ormos Livandiou, die von mächtigen Bergen umrahmt wird.

Wir machten an dem kleinen Kai fest und zogen auch gleich die Wanderstiefel an, um den hoch (300m) über der Bucht thronenden Hauptort Chora zu erklimmen.

Wir quälten uns bei der Mittagshitze eine schier endlose Treppe hinauf. Oben konnten wir dann aber eine einmalige Aussicht genießen.

 
 

 
 

Als wir wieder an Bord zurück waren, tauchte die untergehende Sonne Chora und Berge in ein zauberhaftes Licht.

 

 

Nach einem leckeren Essen aus der Bordküche genossen wir noch einen milden Abend im Cockpit der Iole.

 
 

Donnerstag 9. Oktober

 
 

Der Wind hatte wieder zugelegt und auf Nord gedreht, so konnten wir auf der Überfahrt nach Syros wieder ordentlich segeln.

 

Bei vier bis fünf, gegen Abend sogar sechs Windstärken kamen wir wieder gut voran und erreichten die im Südosten liegende Bucht Ormos Varis nach 45 Seemeilen gegen 17:30.

 

 

Die Windentwicklung deutete aufkommenden Meltemi an. Leider wurde es damit auch kühler und trotz der schönen Bucht wollte niemand mehr so recht Baden gehen.

 

 

Nach einem wohlverdienten Ankerbier zogen wir uns zum Kochen und Essen in den Salon zurück.

 

 

Freitag 10. Oktober

 
 

Der Wind hatte weiter zugelegt. Als wir gegen 9 Uhr aus der Bucht ausliefen, näherte sich der Windmesser schon bald 30 Knoten.

 

 

Eine sportliche Überfahrt - zweckmäßigerweise in Ölzeug - war angesagt, zumal anzunehmen war, dass der Wind weiter zunehmen würde (was er auch tat).

 
 

Die 30 Seemeilen bis Mykonos hatten wir nach strammer Fahrt in flotten vier Stunden zurückgelegt. Dann aber begann eine fast zweistündige Odyssee, bis wir endlich festgemacht hatten.

Es gibt nicht viele Liegeplätze in Mykonos (eine Marina ist im Bau) und bei dem Starkwind von inzwischen 7-8 Beaufort waren natürlich die wenigen Plätze belegt.

So machten wir (nicht ganz korrekt) am Kreuzfahrersteg fest. Neben uns lag die 300m lange 'Norwegian Jade' mit ihren 93.000 Tonnen und Platz für 2400 Passagiere.

 

 

Am Abend trafen Conny und Herbert aus Deutschland ein. Da Roland und Wolfgang ihren Rückflug erst am Samstag Abend hatten, waren wir für fast 24 Stunden nun sogar zu zehnt auf der Iole.

 

Für ein gemütliches Willkommens- und Abschieds-Essen fanden wir ein pittoreskes Restaurant in der Altstadt von Mykonos.

 

Für die eine Nacht bauten wir den Salon zur Schlafkabine für zwei weitere Schlafplätze um.

 

 

Samstag 11. Oktober

 

 

Da weiterhin Starkwind angesagt war, entschieden wir uns, einen Tag auf Mykonos zu bleiben, damit Conny (auf ihrem allerersten Segeltörn) und Herbert ihren Einstieg nicht gleich mit 7+ Windstärken beginnen mussten.

 

Morgens gingen wir in die Altstadt von Mykonos und hofften auf eine Überfahrt zu den Ausgrabungen nach Delos. Doch wie zu erwarten, fielen diese wegen des starken Seegangs komplett aus. So beschränkten wir uns auf einen Altstadtbummel.

 

 

Am Nachmittag trennten wir uns dann, Roger und Wolfgang blieben auf der Iole.

 

Herbert, Roland und Simona mieteten ein Auto und steuerten die sehenswerten Punkte von Mykonos an. So beispielsweise die große Bucht im Norden der Insel, die bei dem starken Sturm ein wahres Eldorado für Windsurfer war. Bei den verschärften Bedingungen waren nur noch Könner auf dem Wasser und was sie zeigten, war wirklich spektakulär!

 
 

Barbara, Conny, Doro, Sam und ich wanderten zum Leuchtturm am Kap Armenistis an der NW-Spitze von Mykonos.

 

Hier boten sich fantastische Ausblicke auf die schöne Landschaft von Mykonos aber auch die sturmaufgewühlte See, die im Gegensatz zum Wetterbericht nach deutlich über 8 WIndsstärken aussah. Der Sturm war auch an Land stellenweise so stark, dass man direkt in Schräglage gegen ihn ankämpfen musste.

 

 

Am Abend brachten wir Roland und Wolfgang mit dem Mietwagen noch zum Flugplatz und gaben den Wagen wieder zurück.

Dann wurde gekocht und nach dem Essen gab es noch die Sicherheitseinweisung für unsere Neuankömmlinge, denn wir wollten (zumindest mal der Skipper) am nächsten Morgen ganz früh auslaufen. Es lagen ja noch viele Meilen vor uns, wenngleich der Wind noch keine Anstalten machte, nachzulassen und auch Montag noch so bleiben sollte. Selbst im geschützten Hafen zeigte der Windmesser ständig zwischen 20 und 30 Knoten.

 

 

Sonntag 12. Oktober

 

 

Wir standen um 5 Uhr auf und wie erwartet hatte der Wind nicht nachgelassen. So frühstückten wir erst einmal.

Gegen 7 Uhr liefen wir dann in Ölzeug und Rettungsweste aus, um uns Wind und Dünung auf See anzuschauen.

Wir erlebten einen tollen Sonnenaufgang und zunächst ging es allen (Mägen) noch bestens. Die Dünung (natürlich auch durch den Schutz von Mykonos) war nicht allzu heftig und der Wind blieb um 30 Knoten.

So nahmen wir Kurs auf unser nächstes Ziel, die kleine Insel Donousa östlich von Naxos.

 

 

Wir segelten an der Südseite von Mykonos auf Süd-Ost-Kurs mit stark gereffter Fock, das Großsegel setzten wir gar nicht. Wie nicht anders zu erwarten, verstärkten sich Wind und Dünung auf bald 35 Knoten mit unangenehm kurzfrequenten Wellen von nun gut 3m Höhe, je weiter wir nach Osten kamen.

Wie ebenfalls nicht anders zu erwarten, verblasste die Gesichtsfarbe von Conny und Herbert mit jeder Minute. Für den ersten Tag eines Törns war das einfach zu heftig und es wurden die Fische gefüttert. Conny (auf ihrem allerersten Segeltörn!) verbrachte dann die restliche Überfahrt in ihrer Koje.

 

 

Als Mykonos hinter uns lag, hatte sich der Wind noch mal auf nun permanent 40 bis 45 Knoten verstärkt. Die Wellen brachen mehrheitlich, einzelne erreichten wirklich beeindruckende 5m Höhe! Eine wirklich derbe Überfahrt, zusätzlich gesprickt mit den in der Ägäis so typischen Kreuzseen.

Die gesamte Crew war aber (bis auf Conny und Herbert) sonst guter Dinge.

Als wir die Nordspitze von Naxos passierten, ließen Wind und Dünung endlich nach (Düse) und der Wind drehte von Nordost auf Nord.

 

 

So wurde die restliche Überfahrt noch vergleichsweise entspannend und wir erreichten Donousa und die lauschige Bucht Ormos Dendro gegen 14 Uhr.

 

Hier liegt man hervorragend gegen Nordwind geschützt. Nach einem ausgiebigen Kaffee und Mittags-Snack, badeten und schnorchelten wir. Hier liegen in geringer Tiefe die noch immer gut erkennbaren Reste eines im 2. Weltkrieg gesunkenen Bootes.

 

 

Montag 13. Oktober

 

 

Nach den überaus stressigen 40 Seemeilen des Vortages, hatten wir heute nur eine kurze Etappe nach Amorgos zu überwinden. Der Wind hatte sich zwar auf 5 bis 6 Windstärken deutlich abgeschwächt, es stand aber noch eine starke Dünung von den Vortagen, die nun von achtern einlief und uns unangenehm durchschaukelte.

 

Gegen 13 Uhr erreichten wir einen schönen Ankerplatz in der traumhaften Ormos Kalotiri auf der Nordseite von Amorgos.

 

 

Den restlichen Tag verbrachten wir mit Baden, Schnorcheln und Faulenzen.

 

Gegen Abend setzten Conny, Sam und ich noch mit dem Dinghy zur vorgelagerten Insel Nikouria über und wanderten eine ordentliche Strecke bergan, um die schöne Aussicht auf Amorgos, die Bucht und unsere Iole zu geniessen (siehe Titelbild).

 

 

Abends wurde dann wieder lecker gekocht und wir genossen einen richtig ruhigen und entspannenden Abend in der schönen Bucht. Durch den guten Schutz in der Ormos Kalotiri hatten wir auch kaum noch Wind, der aber ohnehin weiter abgenommen hatte.

 

 

Dienstag 14. Oktober

 

 

Gleich morgens verlegten wir uns in den Hauptort Katapola, um auch die sehenswerte Insel selbst kennenzulernen. Der Hafen ist nur wenig gegen Nordwind geschützt und alle, die hier Zuflucht vor dem Starkwind der letzten Tage gesucht hatten, waren schwer vertäut und wussten von allerlei Stress während der letzten Tage zu berichten.

 

Wir besorgten uns zwei Mietwagen und starteten kurz nach Mittag zu einer Inselrundfahrt.

 

 

Amorgos ist imposant. Im Norden ragen die Berge über 800m hoch und fallen in steilen Klippen ins Meer hinab. Die ganze Insel wird von einem hohen Kamm durchzogen.

 

Wir fuhren zunächst in den Hauptort Chora hinauf, der auf knapp 300m über dem Meer liegt. Die Chora ist ein typisches Kykladendorf, romantisch und verschlafen. Etwas ausserhalb liegen die malerischen alten Windmühlen von Amorgos. Leider sind die meisten verfallenen, einige werden aber gerade restauriert.

 

 

Die Südküste der Insel ist relativ steil. Folgt man der Straße weiter, gelangt man zu dem berühmten Kloster Chosowiotissa, das atemberaubend an die steil abfallenden Felsen gebaut ist.

Da das Kloster erst um 17 Uhr für Besucher öffnet, tranken wir erst noch einen Kaffee in einem malerischen kleinen Bistro. Dann fuhren wir auch noch in den Norden der Insel. Unterwegs hat man mehrfach schöne Ausblicke auf unseren Ankerplatz in der Ormos Kalotiri und die Insel Nikouria.

 

 

 
 

Gegen 17:00 erreichten wir schließlich den Parkplatz beim Kloster.

 

 

Hier beginnt ein  kräftig ansteigender und anstrengender Pfad mit vielen Stufen, der zum Kloster hinauf führt.

 

 

Doch der Weg lohnt sich! Das Kloster (und auch die nachfolgende Führung) sind äußerst interessant und auf jeden Fall einen Besuch von Amorgos wert.

 

Da wir für den Abend noch die Lieferung von Wasser und Diesel bestellt hatten, kehrten Conny, Doro und ich schon vorab zur Iole wieder zurück.

 

 

Und welch ein Glück! Gerade als wir zurückkamen, lief eine Sun Odyssey 54DS Eigneryacht ein, und wollte an unserer Backbordseite anlegen. Doch der Skipper war bei dem nicht ganz trivialen Anlegen mit etwas Seitenwind vor Buganker völlig überfordert. WIr konnten gerade noch das Schlimmste verhindern, allerdings hinterließ er mit seiner Gangway einen üblen Schrammen in der schönen teakhölzernen Fußreling unseres Vorschiffs. Der Eigner entschuldigte sich und lud uns abends dann alle zu einem Glas Wein ein. Der Schaden (300 Euro) wurde nach dem Törn von seiner Versicherung ersetzt.

 

 

Mittwoch 15. Oktober

 

 

In der Nacht verdichteten sich die Wolken und es regnete sogar ein wenig. Wir standen früh auf und legten schon kurz nach 8 Uhr ab, denn es war wieder eine längere Segeletappe geplant.

 

Der Wind war zunächst recht schwach und wir fuhren unter Motor. Wir umrundeten die Westseite von Amorgos und fuhren dann an der Südseite entlang, um das Kloster auch noch von See aus anschauen zu können. Auch von See aus ist der Anblick der gewagten Architektur sehr eindrucksvoll.

 
 

Gegen Mittag erreichten wir die Nordostspitze von Amorgos, die von gigantischen Klippen gebildet wird.

Endlich kam Wind auf und wir konnten die Segel setzen. So ging es gut voran und wir erreichten die karge Insel Levitha und die gleichnamige Bucht am späten Nachmittag. Die Insel ist kaum bewohnt und man könnte glauben, am Ende der Welt zu sein. Doch hier gibt es Festmacherbojen (!) und wir fanden bereits drei (!) Yachten vor.

Ein fantastischer Sonnenuntergang beendete diesen schönen Tag.

 
 

Donnerstag 16. Oktober

 
 

Nach einer klaren Vollmondnacht begrüßte uns ein wolkenloser Himmel und es gab wieder Frühstück im Cockpit.

 

Kurz nach 9 Uhr legten wir bei strahlendem Sonnenschein ab. Zunächst trainierten wir an der Westseite der Bucht noch einige Ankermanöver, dann stellte plötzlich die Ankerwinsch ihren Dienst ein.

 
 

Nach einiger Sucherei fanden wir die Ursache: Die Zuleitung des Bedienpanels war wohl auf einem vorigen Törn beschädigt und nur provisorisch geflickt worden und nun an der Reparaturstelle wieder unterbrochen.

 

Da von Deck kaum zugänglich, kletterte Sam in den Ankerkasten und reparierte die Leitung. Danach arbeitete die Ankerwinsch zu unserer großen Erleichterung wieder perfekt und der Anker ließ sich wieder mühelos aufholen.

 
 

Bei wenig Wind machten wir uns mit der 'eisernen Genua' auf in Richtung Kalymnos. Auf so einer längeren Etappe unter Maschine werden immer wieder gerne die neu erlernten Knoten geübt...

 

 

Kurz vor 3 Uhr wurde der Wind endlich stärker und wir fuhren noch gut zwei Stunden Segelmanöver vor der Westküste von Kalymnos.

 
 

Dann nahmen wir Kurs auf die Ostseite der Insel, wo wir in der kleinen Bucht Ormos Vathys übernachten wollten.

 

Von entgegenkommenden Yachten erfuhren wir, dass die Bucht überfüllt sei und so liefen wir wieder westwärts nach Kalymnos Stadt.

 

Bei gerade einbrechender Dunkelheit fanden wir noch einen schönen Liegeplatz direkt am Stadtkai.

 

 

Nach dem Abendessen liefen wir noch am Hafen entlang und durch die kleine sehenswerte Stadt.

 

 

Mit leckeren Cocktails in einer Bar nicht weit von unserem Liegeplatz beschlossen wir den langen Tag.

 

 

Freitag 17. Oktober

 

 

Strahlender Sonnenschein (und lärmender Verkehr in der belebten Stadt) weckte uns zum letzten Segeltag.

 

Gleich nach dem Frühstück wanderten wir bei schon ordentlicher Hitze zu der Burgruine Chrysocheria.

 

Hier hat man einen herrlichen Blick über Kalymnos Stadt und die große Bucht.

 
 

Nach einem kurzen Snack in einem Hafenrestaurant legten wir kurz nach Mittag ab zu unserem letzten kurzen Schlag von Kalymnos nach Kos.

 

 

Der Wind war wieder völlig eingeschlafen und wir fuhren diese letzten 20 Seemeilen in knapp 3 Stunden komplett unter Maschine.

 

 

Nach dem Festmachen prosteten wir auf einen Klasse-Törn, der uns mit seinen tollen Landschaften und Segel-Etappen und dem erstklassigen Schiff noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

 

Nach dem Packen besichtigten wir Kos Stadt noch ein wenig und beschlossen den Törn bei einem schönen griechischen Abschlussessen.

 

 

Samstag 18. Oktober

 

 

Am letzten Tag teilten wir uns dann: Simona flog schon früh nach Hamburg zurück und Roger, der noch drei zusätzliche Tage auf Kos verbringen wollte, besorgte sich ein Hotel.

 

Wir anderen luden unser äußerst umfangreiches Gepäck in drei Mietwagen und erkundeten Kos noch ein wenig: Zunächst fuhren wir nach Kos Stadt, später zur Embros-Therme und schließlich in den Bergort Zia.

 

Um 19:00 trafen wir am Flughafen ein und gaben die Mietwagen ab. Dann begann die etwas stressige Rückreise mit Flug nach München, Weiterfahrt mit dem ICE nach Stuttgart und restlicher Heimfahrt mit dem PKW, wo wir schließlich früh morgens um 8 Uhr reichlich müde wieder eingetroffen sind.