Cuba 21. März bis 08. April 2010

 

 

Unser Törn in dem traumhaften Revier des erst seit 13 Jahren für den Charter-Tourismus erschlossenen Archipelago de la Canarreos im Südwesten Cubas war aus mehreren Gründen besonders bemerkenswert: Zum ersten Mal segelten wir einen Katamaran und ebenfalls zum ersten Mal hatten wir komplette Tauchausrüstungen an Bord.

 

 

Bei Platten Sailing hatten wir die 'Domino', einen Katamaran Lavezzi 40 gechartert. Die Basis des Cuba-Charter-Pioniers Adolf Platten befindet sich in Cienfuegos ungefähr in der geografischen Mitte der Insel. Von dort ging unser Törn westwärts, zunächst nach Cayo Largo. Bis hier gibt es noch sichtbaren Tourismus. Fährt man dann aber weiter westlich am Riff entlang bis zur Isola de la Juventud, ist man inmitten traumhafter Landschaften praktisch völlig für sich alleine. Das macht Cuba auch heute noch zu einem ganz aussergewöhnlichen Segelrevier.

 

 

Samstag 20. März

 

 

Unsere Crew reiste unterschiedlich an: Brigitta und MartinH sind Schweizer und flogen ab Zürich, wobei MartinH schon drei Tage vor uns anderen nach Cuba geflogen war, um einen alten Freund zu besuchen. Conny, Doro, Jürgen und MartinK aus dem Karlsruher Raum flogen ab Stuttgart. Wir hatten frühe Flüge und trafen uns mit Brigitta am Vormittag auf dem Flughafen Charles de Gaulles in Paris. Um 13:35 flogen wir dann gemeinsam mit Air France nach Havanna.

 

 

Der Flug startete planmäßig und wir landeten 18:40 Ortszeit in Havanna. Das Klima empfanden wir überraschenderweise gar nicht so extrem schwül und warm, obwohl wir doch gerade aus dem kalten Europa gekommen waren.

Die Zollformalitäten waren erfreulich schnell erledigt. Dann wechselten wir noch Geld in die Touristenwährung Peso Convertible und suchten unseren Chauffeur. Der Transfer nach Cienfuegos war von der Basis schon organisiert und so waren wir nur eineinhalb Stunden nach der Landung schon auf der Fahrt ins 250km entfernte Cienfuegos.

 

 

Um 23:00 erreichten wir die Basis. Dort trafen wir auch mit MartinH zusammen. Da die Domino erst am kommenden Morgen eintreffen sollte, hatte man uns ein anderes gerade freies Schiff für die Übernachtung vorbereitet.

 

Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, unternahmen wir noch einen Spaziergang. Unweit der Marina befindet sich der Club Cienfuegos, ein imposantes Kolonialgebäude, aus dem laute Musik (es war ja Samstag Abend) zu hören war. Wir besuchten den Club und nahmen noch einen Willkommens-Drink.

 
 

Schon hier wurden die krassen Gegensätze deutlich, die einem auf Cuba ständig begegnen. Während der Großteil der Bevölkerung in (teils extrem) ärmlichen Verhältnissen lebt, gibt es auch im real existierenden Sozialismus Eliten, die sich ein Vielfaches ihrer Mitmenschen leisten können. Ein einfacher Drink hier kostete den halben Wochenlohn eines cubanischen Arztes!

 
 

Sonntag 21. März

 
 

Da die kleine Bar in der Marina-Anlage morgens noch geschlossen hatte, suchten wir ausserhalb nach einer Frühstücksgelegenheit. Dies erwies sich als überhaupt nicht trivial, da es ausser den wenigen Einrichtungen für Touristen auf Cuba kaum Gastronomie für die Bevölkerung gibt.

Nach etwas Suchen fanden wir aber so eine Art Imbiss, wo wir einen Kaffee und abgepacktes Gebäck bekamen. So hatten wir zumindest mal etwas gegessen.

Früh am Morgen war auch die Domino eingetroffen. Im Verlaufe des Vormittags wurde sie für uns vorbereitet.

 
 

In der Zwischenzeit erledigten wir den Provianteinkauf. Die möglichst vollständige Versorgung gleich hier in Cienfuegos ist besonders wichtig, da man ausser auf Cayo Largo und Juventud, keine Lebensmittel mehr nachkaufen kann.

 

 

Auf dem Marinagelände gibt es einen kleinen Laden, der das Notwendigste anbietet. Die Auswahl in Cuba ist natürlich spärlich und man muss nehmen, was es eben gerade gibt.

 
 

Auch in Cienfuegos selbst war ausser einer guten Auswahl an Obst und Gemüse ansonsten kaum mehr zu bekommen.

 

Milch gab es zum Beispiel gerade überhaupt nicht und so mussten wir eben Milchpulver kaufen.

 

Bis zum Spätnachmittag hatten wir die Domino übernommen, die Einkäufe erledigt und uns eingerichtet.

 
 

Klasse das große Platzangebot auf einem Katamaran. Jetzt waren wir gespannt, wie er sich fährt und segelt.

Um 18:30 legten wir zur Nachtfahrt zur 80sm westlich gelegenen Insel Cayo Largo ab. Doch gerade als wir die Bucht von Cienfuegos verlassen wollten, bemerkten wir, dass Doro und Jürgen zwar ihre Taucherausrüstung an Bord, wir aber vergessen hatten, Brille, Flossen und Schnorchel für alle anderen bei der Basis auszuleihen. So kehrten wir noch einmal um.

Um 20:00 Uhr legten wir schließlich endgültig zur Überfahrt nach Cayo Largo ab.

 
 

Montag 22. März

 
 

Wir teilten drei Wachschichten für die Überfahrt ein und fuhren bei schwachem Wind unter Maschine in die Nacht. Bald sahen wir nur noch den Leuchtturm an der Einfahrt zur Bahia von Cienfuegos hinter uns, der schwächer und schwächer wurde.

Ab 1:30 Uhr kam dann der Leuchtturm von Cayo Guano del Este in südwestlicher Richtung in Sicht. Er steht an der Riffkante und zeigt den Beginn des gut 50sm langen Riffes Archipelago de la Canarreos an. Hier steigt auf kurzer Strecke der Meeresboden von über 2000m Tiefe auf nur noch 5m Wassertiefe an und es beginnt das rund 50 x 100km große Flachwassergebiet des Golfes von Batabano, das sich zwischen der Südküste Cubas und dem Riff erstreckt. Das Wasser wird hier nirgendwo tiefer als 8m. Viele Bereiche sind wesentlich flacher und viele Bereiche können mit Booten gar nicht befahren werden. Wegen des überwiegend aus weißem Korallensand bestehenden Meeresbodens hat das Wasser bei Sonnenschein kilometerweit die typische herrlich türkisblaue Farbe.

 
 

Um 5:00 kam plötzlich ein Gewitter auf. Wind und Dünung kamen unmittelbar von vorne und wir änderten den Kurs auf Nordwest. Nach eineinhalb Stunden hatten wir dann das stabil liegende Gewitter endlich durchquert.

 

Wir waren jetzt näher an Cayo Largo als eigentlich vorgesehen und entschieden uns spontan, hier zu ankern und gemütlich zu frühstücken.

 

Es regnete zwar noch etwas, dennoch wollten wir nach dem Frühstück alle baden und schnorcheln.

 
 

Gegen Mittag klarte es wieder auf. Nach einem Snack lichteten wir um 14:00 Uhr den Anker und fuhren weiter zur Ostseite von Cayo Largo. Hier befinden sich der kleine Inselflugplatz, ein paar Hotels und die Marina. Ansonsten ist Cayo Largo unbesiedelt.

 

Nach Durchfahrt der gut betonnten, da nicht ungefährlichen Passage zur Marina, machten wir um 17:30 fest. Wir waren etwas überrascht, dass doch gut 20 Katamarane und Yachten hier lagen.

 
 

Wie in Cuba in jedem Hafen nötig, klarierten wir gleich ein. Die Sicherheitsbeamten waren sehr freundlich und die Prozedur schnell erledigt.

 

Danach besichtigten wir die Insel ein wenig. In Marinanähe gab es eine Bank, einen kleinen Laden und ein Restaurant.

 

Bei Sonnenuntergang setzten wir uns in die Marina-Bar und beschlossen den Tag stilecht bei Cuba Libre, Mojito und Daiquiri.

 
 

Dienstag 23. März

 
 

Als wir am Morgen den Laden besuchten, gab es zu unserem größten Erstaunen H-Milch. Außerdem bekamen wir hier die schon schwer vermissten Müllbeutel.

 

 

Gleich nach dem Frühstück liefen wir bei strahlend blauem Himmel zum nahegelegenen Arrecife de los Ballenatos aus, um dort zu schnorcheln.

 

 
 

 
 

 
 

Am Nachmittag verlegten wir uns zu den Cayos Majaes. Hier gab es jede Menge Seesterne und auf dem Cayo sonnte sich gut getarnt ein Leguan.

 

 

Kurz vor Sonnenuntergang kehrten wir wieder in die Marina zurück. Heute blieb die Bordküche kalt, denn für das Abendessen besuchten wir das Restaurant nahe der Marina.

 
 

Mittwoch 24. März

 
 

Doro und Jürgen liehen sich vier Atemflaschen bei der Tauchbasis aus und nach dem Ausklarieren liefen wir um 10:30 aus. Bei dem Pass nahe des gestrigen Schnorchelplatzes fuhren wir durchs Riff. Bei idealen  3-4 Beaufort aus Südost setzten wir die Segel.

 

 

Kurz vor 17:00 Uhr erreichten wir den Canal de Rosario. Wir fuhren wieder durchs Riff und ankerten direkt bei Cayo Rosario.

 
 

Mit dem Dinghy setzten wir über, um das Cayo ein wenig zu erkunden.

 

 

Eigentlich wollten wir es durchqueren und die Lagune an der Ostseite erreichen, doch wir fanden kein Durchkommen.

 

 
 

So blieben wir in Strandnähe und erlebten einen herrlichen Sonnenuntergang mit Blick auf unseren traumhaften Ankerplatz, bevor wir wieder auf die Domino zurückkehrten.

 

 

Nach einem gemütlichen Abendessen genossen wir einen Abend in fast absoluter Stille und Einsamkeit.

 
 

Donnerstag 25. März

 
 

Gleich nach dem Frühstück verlegten wir uns direkt ans Riff neben dem Pass. Hier wollten wir schnorcheln und zum erstmals kamen auch die Tauchausrüstung und Flaschen zum Einsatz. Allerdings blieben wir innerhalb des Riffs. Tiefe Tauchgänge am Aussenriff ohne ortskundigen Guide waren nicht geplant.

 

Leider war die Sicht wegen des leicht bedeckten Himmels nicht optimal.

 
 

Gegen Mittag lichteten wir den Anker, fuhren wieder durch den Pass und ausserhalb des Riffs Kurs Südwest.

 

 

Bei mittleren Winden 3-4 Bft setzten wir wieder Segel, wenngleich es sich zeigte, dass das Segeln mit einem Katamaran auch bei halbem oder raumem Wind verglichen mit einem Einrumpfer nicht gerade eine Offenbarung ist.

 
 

Gegen 16:00 passierten wir das Wrack des Zementfrachters südlich Cayo Avalos. Das Wetter klarte jetzt langsam auf. Wir fuhren nördlich wieder durchs Riff hindurch und passierten den engen und stellenweise nur 1.8m tiefen Canalizo Aguardiente in den Golf von Batabano.

 

An der Nordseite von Cayo Campos bogen wir wieder ab nach Westen. Unser Ziel war die Fischereistation bei Cayo Campos. Hier ankerten wir.

 
 

Nach einem Ankerbier fuhren Brigitta und MartinH mit dem Dinghy zur Station hinüber, um die übliche 'Währung' Rum gegen Lobster einzutauschen.

 

 

Leider kamen sie mit leeren Händen zurück. Vermutlich wegen eines anwesenden Vorgesetzten sagte man, keinen Fisch verkaufen zu können.

 
 

Nach dem trotzdem feinen nun aber vegetarischen Abendessen kamen bei Einbruch der Dunkelheit plötzlich zwei Fischer von der Station zu uns herübergeschwommen. Sie hatten eine große Tüte Lobsterschwänze dabei!

 

Wir unterhielten uns ein Weile, füllten Ihre Tüte dann mit Rum und sie verschwanden wieder still und unauffällig, wie sie gekommen waren.

 
 

Freitag 26. März

 
 

Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir nach dem Frühstück weiter an der Nordsseite von Cayo Campos nach Südwesten. Laut unserer Basis sollte das Riff zwischen Cayo Campos und Hicacos vorsichtig passierbar sein.

An der Westseite von Cayo Campos ankerten wir, um zu schnorcheln und die Passage zu erkunden. Von der Naturbeobachtungs-Station auf Cayo Campos kam ein Mann zu uns gefahren und bat um Benzin, für das er uns dann Früchte brachte.

Dann wurde ein fürstliches Mittagessen vorbereitet.

 
 

 
 

Am Nachmittag badeten, schnorchelten und tauchten wir weiter in dem herrlichen Gebiet.

 

 

Später setzten wir auf Cayo Campos über, wo wir die Naturschützer besuchten und die Insel ein wenig erkundeten. Der Mann, der morgens zu uns gekommen war, zeigte uns eine Falle, in der sie Baumratten fangen. Offensichtlich eine Delikatesse hier. Dann kehrten wir wieder an Bord zurück.

 
 

 
 

Gegen Mittag war ein Neuseeländer mit einem Einrumpfboot mit nur 1,3m Tiefgang durch das Riff eingelaufen und ankerte neben uns. Als wir am Abend unseren Anker lichteten und durch das Riff auslaufen wollten, bemerkten wir, dass Sie jetzt bei Ebbe festsaßen. Auch 20cm Tidenhub können viel sein!

Wir versuchten fast eine Stunde, zu helfen, hatten aber selbst kaum Platz gefahrlos zu manövrieren. Sie beschlossen dann, die Flut abzuwarten und wir brachen ab.

Beim letzten Lichtschein passierten wir vorsichtig das Riff. Über 70sm Nachttörn zur Isola de la Juventud lagen vor uns. Nach gut 2 Stunden funkten Sie, freigekommen zu sein.

 
 

Samstag 27. März

 
 

In wechselnden Schichten fuhren wir bei nahezu Windstille unter Motor an der Südküste von Juventud entlang. Um 5:00 Uhr passierten wir Punta Frances, den westlichsten Punkt von Juventud, drei Stunden später liefen wir in den winzigen Hafen Marina Siguanea an der Westseite von Juventud ein. Dies ist der einzige Punkt, den Sportboote zu diesem Zeitpunkt auf Juventud anlaufen durften.

 

An der Einfahrt der Marina befindet sich eine mit MG besetzte Wachstation, gerade so als befürchteten die Cubaner, jeden Augenblick überfallen zu werden.

 
 

Als wir angelegten, kam sofort ein Soldat und forderte uns auf, an Bord zu bleiben, bis ein Ranghöherer über unsere Anwesenheit entscheiden könne. Gegen 9:00 Uhr erschien dann der Vorgesetzte und wir konnten Einklarieren.

 

Ausser dem nahegelegenen Hotel Colony und einer Tauchbasis, gibt es keinerlei Ansiedlung um die kleine Marina. Über die Tauchbasis wurde ein Fahrer organisiert, der uns nach Nueva Gerona im Norden von Juventud brachte.

 
 

Die 20.000 Einwohner große Stadt ist die einzige nennenswerte Ansiedlung auf Juventud. Das Land wird landwirtschaftlich, aber wenig intensiv, genutzt. Kolonialstil aber auch einzelne Gebäude sozialistischen Plattenbaus prägen das Stadtbild.

 

Am Fahrzeugpark fällt auf, dass man zwar immer noch viele der schon klischeehaften alten 50iger Jahre US-Straßenkreuzer sieht, es inzwischen aber auch modernere Kleinwagen östlicher wie westlicher Herkunft gibt.

 
 

Allerorts bieten einem die Besitzer alter Straßenkreuzer Taxidienste an.

 

 

Mit einem alten Chevrolet ließen wir uns ganz stilecht zur Besichtigung der berüchtigten Haftanlage Presidio Modelo für politische Gefangene in der Zeit der Batista-Diktatur fahren. Hier war auch Castro von 1953 bis 1955 inhaftiert, bis er bei einer Generalamnestie ausgewiesen wurde.

 
 

Wie vereinbart holte uns der Fahrer um 17:00 Uhr in Nueva Gerona  Uhr wieder ab und zum Sonnenuntergang waren wir in der Marina wieder zurück.

 
 

Sonntag 28. März

 
 

Gleich nach dem Frühstück ließen wir noch unsere Tauchflaschen füllen, klarierten aus und legten in Juventud wieder ab. Unsere langsame Rückreise nach Cienfuegos wieder entlang des Archipel de la Cannareos begann.

 

An der Punta Frances warfen wir Anker, um den Tag über zu baden, schnorcheln und tauchen.

 

Bei bestem Wetter gab es auch beste Sichtbedingungen und wir sahen wieder unzählige Riffische.

 
 

 
 

Nach einem gemütlichen Abendessen lichteten wir um 20:00 Uhr den Anker, um die lange Rückpassage von Juventud bis zu den Cayos wieder bei Nacht zu bewältigen.

 

 

Wir teilten uns in drei Wachschichten und nahmen wieder die Route an der Südküste von Juventud.

 

 
 

Montag 29. März

 
 

Um 6:00 Uhr morgens erreichten wir noch bei Dunkelheit die Passage Punta del Este südwestlich Cayo Matias. Leider konnten wir weder die westliche noch die (eigentlich befeuerte) östliche Tonne ausmachen.

 

So kreisten wir noch für eine Stunde, bis wir bei Tagesanbruch vorsichtig ins Riff einfuhren. Es fehlten tatsächlich beide Einfahrtstonnen.

 

Südlich Cayo Matias warfen wir Anker für das Frühstück.

 
 

Von unserem Ankerplatz aus konnten wir gut das Wrack der Segelyacht Papaya sehen, die seit einigen Jahren an der Südküste von Cayo Matias vor sich hin vergammelt.

 

Eigentlich wollten wir uns noch direkt ans Riff verlegen, um wieder zu schnorcheln und zu tauchen, doch es trübte sich immer weiter ein und wir blieben an Ort und Stelle. Am Nachmittag wurde es dann sogar stürmisch und es gab mehrmals Niederschläge mit heftigen Böen. Unser Anker, obwohl nicht besonders sorgfältig gesteckt, hielt aber.

 
 

Dienstag 30. März

 
 

Bei wieder schönem Wetter fuhren wir früh los und durch den kleinen Pass südlich Cayo Matias wieder durch das Riff.

 

Um die Mittagszeit passierten wir Cayo Campos. Bei guten Sichtbedingungen suchten (und fanden) wir eine Passage durch den nach Südosten laufenden Riffausläufer. MartinH kletterte zu besseren Übersicht auf die erste Saling.

 

Gleich nach der Passage ankerten wir: Baden, Schnorcheln und Tauchen standen mal wieder auf dem Programm.

 
 

 
 

Um 15:00 Uhr fuhren wir weiter. Das Wasser blieb zunächst äußerst flach und wir mussten permanent auf Untiefen achten. Nach einer Stunde erreichten wir den Canalizo Aguardiente, durch den wir wieder in den Golfo de Batabano einfuhren.

 

Nach zwei Stunden auf nordöstlichen Kurs umrundeten wir Cayo Tablones, dann drehten wir auf Südost Richtung Canal de Rosario. Kurz nach einem wunderschönen Sonnen-untergang erreichten wir den Canal de Rosario und ankerten vor Cayo Cantiles.

 
 

Mittwoch 31. März

 
 

Kurz vor 10:00 Uhr lichteten wir bei herrlichem Sonnenschein den Anker und fuhren wieder über das Riff. In nordöstlicher Richtung nahmen wir Kurs auf Cayo Largo. Am westlichen Ende des Arrecife de los Ballenatos passierten wir dann wieder das Riff und fuhren nun innerhalb bei ständig 3 - 4m Wassertiefe Richtung Cayo Largo.

 

Beim Cayo los Ballenatos machten wir noch einmal Bade- und Schnorchelhalt. Auch hier gab's wieder viel zu sehen.

 
 

 
 

Kurz vor 18:00 Uhr fuhren wir weiter nach Cayo Largo, wo wir nach knapp einer Stunde ankamen.

 

 

Wir fuhren jedoch nicht in die Marina sondern ankerten vor dem traumhaft schönen Playa Sirena. Hier erlebten wir einen weiteren herrlichen Sonnenuntergang.

 

 

Donnerstag 1. April

 

 

Gleich nach dem Aufstehen verlegten wir uns bei strahlendem Sonnenschein in die Marina. Wir klarierten bei der Zoll-/Polizei-Station ein und frühstückten.

 

Um 10:00 Uhr legten wir ab und fuhren an die Nordwestspitze von Cayo Largo um zu ankern. Wir wollten von dort mit dem Dinghy zur 'Leguan-Insel' Cayo Iguana übersetzen.

 

Als wir uns einen Ankerplatz gesucht hatten, sahen wir einen Katamaran von Cayo Iguana kommend in Wasser, das eigentlich nur 0,5m tief sein sollte. Wir fuhren vorsichtig weiter.

 

 

Neben der schmalen Rinne, die stellenweise nur 1,2m tief (der von uns vorab überprüfte Tiefenmesser zeigte noch 0,1m Wasser unter dem Kiel) und lückenhaft mit dünnen Zweigen 'betonnt' war, wurde es sofort flach!

 

 

Die knapp eine Seemeile lange Strecke war an Nervenkitzel nicht zu überbieten. Aber da ja andere mit gleichem Tiefgang schon vor uns hier gefahren waren, musste es ja gehen.

 
 

Und es ging! Bei Cayo Iguana ankerten wir. Es war schon eine Erleichterung, dass wir die lange Strecke nicht mit dem Dinghy und in zwei Fuhren überwinden mussten. Kurz nach uns kam ein zweiter Katamaran und ankerte neben uns.

 

Der Besuch von Cayo Iguana lohnt auf jeden Fall. Hier rennen Dutzende von Leguanen herum. Sie sind Menschen gewohnt und absolut zutraulich. Es ist eine witzige Szenerie.

 
 

 
 

Nach zwei Stunden fuhren wir wieder zur Marina zurück. Brigitta und MartinH gingen von Bord und wollten sich Cayo Largo und seine schönen Strände wie hier Playa Lindamar ansehen. Wir anderen fuhren zum Schnorcheln und Tauchen wieder an den gestrigen Platz am Cayo los Ballenatos. Heute gab es unter anderem einen Schwarm mit einer stattlichen Zahl grimmig blickender Barracudas zu sehen. Da blieben wir mal respektvoll auf Abstand.

 
 

 
 

Am Abend fuhren wir wieder in die Marina zurück.

 

 

 

Unsere letzte Nacht auf Cayo Largo vor der Rückfahrt nach Cienfuegos war gekommen.

 
 

Freitag 2. April

 
 

Auch heute gab es zunächst noch einmal getrenntes Programm:

 

Doro und Jürgen unternahmen eine Tauchexkursion mit der Tauchbasis ans Aussenriff, die anderen entspannten einfach oder sahen sich Cayo Largo noch etwas an.

 

In zwei Tauchgängen, die bis zum Nachmittag dauerten, gab es viel zu sehen, u.a. diesen prächtigen Feuerfisch - der, ohne Tauchlampe in 30m Tiefe aufgenommen, im Bild leider nur recht blass wirkt.

 
 

 
 

 
 

Um 14:30 Uhr lief das Tauchboot wieder in Cayo Largo ein. Wir klarierten aus und machten uns für die lange Rückfahrt bereit. Um 15:30 Uhr liefen wir aus der Marina Cayo Largo aus.

 

Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir das östlichen Ende von Cayo Largo. Inzwischen war das Abendessen bereitet und für eine Stunde verlangsamten wir die Fahrt, um bei Ruhe zu Abend zu essen.

 

Danach teilten wir uns wieder in drei Wachgruppen für die nächtliche Rückfahrt nach Cienfuegos.

 
 

Samstag 3. April

 
 

Ab 3:00 Uhr sahen wir den Leuchtturm an der Einfahrt zur Bahia von Cienfuegos. Eine kräftige Dünung von schräg vorne macht die Überfahrt (speziell mit dem Katamaran) sehr unruhig.

Bei Tagesanbruch um 7:00 Uhr drehte der Wind etwas mehr auf Süd und wir setzten noch einmal Segel.

Um 12:00 erreichten wir schließlich die EInfahrt in die Bucht von Cienfuegos. Eine Stunde später machten wir nach 458 Seemeilen in der Basis wieder fest.

 
 

Nach einem gemütlichen letzten Anlegebier kam Basisleiter Omar und nahm die Domino, die uns ein klasse zuverlässiges Schiff gewesen war (da kennen wir manche Story aus Cuba), wieder ab. Danach packten wir.

 

 

Am frühen Abend besichtigten wir die Umgebung der Marina und den nahegelegenen Palacio del Valle.

 
 

Bei Sonnenuntergang liefen wir den Paseo del Prado entlang in das Zentrum von Cienfuegos.

 

Wir besichtigten den Parque Jose Marti, die umgebende Innenstadt und die Kathedrale am Vorabend des Osterfestes.

 

Gegen Mitternacht kehrten wir nach einer heißen Fahrt in einem reichlich überladenen Taxi wieder in die Marina zurück.

 
 

 
 

Sonntag 4. April

 
 

Wir übernachteten ein letztes Mal auf der Domino. Nach dem Frühstück räumten wir den Katamaran und dann trennten wir uns:

 

Brigitta und MartinH fuhren per Taxi zurück nach Havanna, wo am Abend ihr Flug zurück nach Paris ging.

 

Wir anderen hatten noch 4 Tage auf Cuba und warteten auf unser Taxi, das uns zunächst nach Trinidad brachte.

 

 

 

 
 

Zur Mittagszeit trafen wir in Trinidad ein. In dem Städtchen scheint die Zeit völlig stillzustehen. Es ist eine wahre koloniale Puppenstube und eine Besichtigung sollte bei keinem Cuba-Urlaub fehlen.

 

Nach gut zwei Stunden trafen wir uns mit unserem Taxifahrer wieder und machten uns auf die Fahrt ins fast 300km entfernte Havanna.

 

Unterwegs hielten wir an einem kleinen Restaurant und aßen zu Mittag.

 
 

Um 19:30 kamen wir in der Altstadt von Havanna an. Anstatt in einem der wenigen vergleichsweise teuren Hotels zu übernachten, entschieden wir uns, ein 'Casa particulares' zu suchen. Hierbei handelt es sich um Zimmer mit Bad, die von Privatleuten als Teil ihrer Wohnung vermietet werden. Wir fanden eine schöne Unterkunft in der Calle Cuba.

 

Bis 21:00 Uhr hatten wir unsere Zimmer bezogen und uns frisch gemacht, um noch ein wenig durch die Altstadt von Havanna zu gehen.

 
 

Montag 5. April

 
 

Die Besichtigung von Havanna stand heute auf dem Programm. Zunächst liefen wir ohne konkretes Ziel durch die Altstadt. Obwohl der Verfall der meist 100 bis 200 Jahre alten Gebäude überall auf Cuba unübersehbar ist, bilden Havanna und seine Altstadt den traurigen Höhepunkt.

An traditionellen Plätzen werden die Gebäude zur Nutzung für Tourismus und Gastronomie auffällig gut renoviert, der überwiegende Rest der Wohngebäude aber zeigt einen erbärmlichen Zustand. Es gibt nicht wenige Häuser, in denen Menschen inmitten von Stützgerüsten zum Halt der Decken wohnen! Bei anderen muss die Fassade vom Nachbarhaus gestützt werden. Immer wieder dokumentieren Baulücken, dass ein Haus eingestürzt ist. Für Neubauten oder wichtige Sanierungen zum Erhalt fehlen Geld und/oder Baumaterial. Dazu kommt, dass  die Statik häufig durch illegales Aufstocken aufgrund der Wohnraum-Knappheit zusätzlich belastet wird.

 
 

Der Plaza Vieja nahe unserer Unterkunft

Calle de la Obra Pia
 
 

Hauselektrik auf cubanisch

Hotel Inglaterra am Parque Central

 

 

Durch Havanna pendeln einige Linien mit teilweise offenen Bussen, die speziell für Touristen attraktive Routen abfahren. Gegen Mittag gingen wir zum Parque Central, wo diese Linien sich treffen. So kamen wir auf die Ostseite von Havanna mit den Festungen und der Christus-Statue und sogar bis hin zum berühmten Strand Playa del Este. Und in den Westen von Havanna ging es über den Malecon, die berühmte Küstenpromenade, vorbei an den alten 'Mafiahotels' bis zum Plaza de la Revolucion. Hier besichtigten wir den 110m hohe Jose Marti-Turm, das höchste Gebäude Havannas. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl bis zur Aussichtsebene in der Spitze, wo man eine großartige Aussicht über ganz Havanna hat.

 
 

Castillo del Morro und Leuchtturm

Der 20m hohe Cristo de la Habana

 
 

Die 30iger Jahre Hotels National, Riviera und Capri

Das Jose Marti-Denkmal am Plaza de la Revolucion

 
 

Auf der Rückfahrt vom Plaza de la Revolucion stiegen wir am Malecon aus dem Bus aus, und flanierten hier noch bis kurz vor Sonnen-untergang.

 

 

Reichlich müde kamen wir um 22:00 zurück in unsere Unterkunft.

 
 

Dienstag 6. April

 
 

Unser Gastgeber hatte uns ein Taxi besorgt, das uns für eine Tagestour in das knapp 200km entfernte Vignales-Tal im Westen von Cuba brachte. Um 10:00 Uhr holte uns der Fahrer ab.

 

Der Grossraum Havanna erstreckt sich noch weit nach Westen und es dauert eine gute halbe Stunde, bis man aufs Land hinaus kommt.

 

Hier beginnt die praktisch völlig leere Autobahn nach Pinar del Rio. Nach knapp dreistündiger Fahrt erreichten wir das Tal.

 
 

Das Vignales-Tal ist eine äußerst reizvolle Landschaft mit steilen Kalkbuckeln und engen Einschnitten. In dem Boden gedeiht die Tabak-Pflanze besonders gut und so ist hier auch das Zentrum des cubanischen Tabak-Anbaus.

 

 

Wir fuhren durch das Tal und besichtigten das Mural de la Prehistoria, die Cueva del Indio, eine der vielen Kalksteinhöhlen, die es hier gibt, und einen privat betriebenen botanischen Garten.

 
 

 
 

 
 

Um 16:30 fuhren wir wieder zurück nach Havanna und auch die Rückfahrt dauerte wieder rund 3 Stunden. Kurz vor 20:00 Uhr waren wir wieder in unserem Haus.

 

 

Eine Stunde später gingen wir noch in die Altstadt. Am Plaza Vieja fanden wir ein schönes Restaurant für unser Abschluss-Essen.

 
 

Mittwoch 7. April

 
 

Unser letzter Tag auf Cuba war gekommen. Wir räumten unsere Zimmer, konnten das Gepäck aber noch im Haus lassen, da wir noch einiges besichtigen wollten.

 

Erstes Ziel war das Museo de Ron von Cubas größter Destillerie Havana Club. Dann besichtigten wir das Castillo de la Real Fuerza, in dem sich ein sehenswertes Schifffahrts- museum mit vielen hochwertigen Modellen historischer Segelschiffe befindet. Gleich neben dem Castillo liegt die Catedral de la Habana.

 
 

 
 

Von der Kathedrale liefen wir dann bis zum Capitolio National, das Anfang des 20. Jahrhunderts dem Sitz des amerikanischen Präsidenten nachempfunden wurde. Hier in der Nähe befindet sich das Tabak-Museum, das wir auch noch besichtigen wollten.

 

Doch leider enden hier die Führungen schon unverständlich früh um 10:30. Einzig der Verkaufsladen hatte noch offen und wir durften unsere verbliebenen Devisen in echte Havannas anlegegen.

 
 

In einer für Havanna typischen Musik-Bar in der Calle Obispo aßen wir zu Miittag.

 

Danach holten wir unser Gepäck ab. Ein Taxi für den Transfer zum Flughafen war schon vorbestellt, und so waren wir pünktlich um 17:00 Uhr am Flughafen.

 

Etwas verspätet gegen 21:00 Uhr startete unser Rückflug nach Paris.