Türkei 23. Oktober bis 30. Oktober 2010

 

 

Vom Starthafen 'Göcek' aus setzten wir unseren Türkei-Törn von 2009 fort und hatten sogar wieder das gleiche Schiff, die Bavaria 42 cruiser 'Irmak'. Wir fuhren weiter nach Osten bis zur schönen Insel 'Kekova' und verbrachten zwei Tage in diesem wunderschönen Gebiet bevor wir wieder den Rückweg Richtung 'Göcek' antraten. Bei bestem Wetter mit leider meist zu wenig Wind legten wir den größten Teil der 167 Seemeilen unter Motor zurück.

Hier ankern wir in der wohl schönsten Bucht der türkischen Südwestküste 'Karalosz', die sich von der Südseite fjordartig in die Insel 'Kekova' einschneidet:

 

 

Samstag 23. Oktober

 

 
Wir hatten frühe Flüge von Frankfurt nach Dalaman gebucht, wo wir um 10:30 Uhr landeten. Per Taxi fuhren wir in die knapp 30km entfernte Basis in Göcek. In der gemütlichen Bar in der Marina erfrischten wir uns, bis wir ab Mittag das Boot übernehmen konnten.
 

 

Wir teilten uns in zwei Gruppen, um die Einkäufe zu erledigen und das Boot zu übernehmen.

Um 17:00 Uhr waren wir ablegebereit und nahmen Kurs auf die schöne Bucht Kapi Koyu an der Südseite des Golfs von Fethiye. Kurz nach Sonnenuntergang hatten wir unser Ziel erreicht und machten am kleinen Anleger des dortigen Restaurants fest, das wir natürlich gleich besuchten. Hier sitzt man ganz zauberhaft direkt am Strand.

 

 

Sonntag 24. Oktober

 
 

Wir standen früh aus, denn wir wollten heute das gut 50 Seemeilen entfernte Kas erreichen. Um 9:15 legten wir in Kapi Koyu ab.

Leider war der Wind sehr schwach und wir mussten die ganze Strecke unter Motor zurücklegen.

 
 

Gegen 16:00 Uhr machten wir kurz vor Kas noch eine Badepause und warfen die lange Landleine als Schleppleine zum Schwimmen aus.

Um 17:15 fuhren wir in den kleinen Hafen von Kas wo wir noch einen schönen Anlegeplatz fanden.

 
 

Am Abend gingen wir zu Smileys, ein gutes Restaurant, das sich gleich neben dem Hafen befindet. Das Essen war hervorragend - die Preisgestaltung allerdings auch.

 
 

Montag 25. Oktober

 
 

Unser heutiges Ziel war die 18 Seemeilen östlich gelegene wunderschöne Bucht Karalosz an der Südseite der Insel Kekova. Gegen 10:30 liefen wir aus Kas aus.

Der Wind war abermals schwach und wir setzten nur einmal kurz die Segel.

 
 

Um 13:30 liefen wir in die fjordartig tiefe Bucht ein. Leider fanden wir am ersten geplanten Ankerplatz bei über 10m Tiefe auch in mehreren Anläufen keinen Halt. Schließlich verlegten wir uns ganz in die flach auslaufende Westspitze der Bucht (siehe auch Titelbild des Törns).

Den restlichen Tag verbrachten wir mit Relaxen, Baden und einem kleinen Landausflug in der wildromantischen Umgebung.

 
 

 

Am Abend wurde lecker in der Bordküche gekocht und wir genossen unser Abendessen in der absoluten Abgeschiedenheit dieser wunderschönen Bucht.

 
 

Dienstag 26. Oktober

 
 

Den Vormittag verbrachten wir mit Baden und Schnorcheln.

Gegen 13:00 Uhr liefen wir dann aus, um uns in die Kekova-Reede zu dem Dörfchen Ucagiz zu verlegen. Dort war uns von unserem Törn 2004 noch das Restaurant von Hassan mit dem abenteurlichen Anleger gut in Erinnerung.

 
 

Doch welche Ernüchterung, als wir nach einer Stunde Fahrzeit in die Kekova-Reede einliefen: Die alten wackeligen Anleger an den Restaurants von Ibrahim und Hassan waren komplett verschwunden! Man hatte stattdessen eine Marina neugebaut. Dutzende Gullets und eine ganze Reihe Yachten hatten an dem großen Anleger ferstgemacht.

Tja, auch hier hat der Fortschritt nicht haltgemacht. Da entschieden wir uns, in der Reede zu ankern.

 
 

Doch die veränderte Infrastruktur tut der Geschäftstüchtigkeit der Wirte keinen Abbruch. Nur kurz nachdem der Anker gesteckt war, kam schon ein Boot von Ibrahim, der zum Abendessen lud und einen Transfer-Service von und zu unserer Yacht anbot.

Wir nahmen die Offerte gerne an, ließen uns vor dem Abendessen aber erst noch zu dem nahegelegenen Kale mit seiner sehenswerten Burg und lykischen Gräbern übersetzen.

 
 

Die Burg aus den Zeiten der Kreuzzüge ist eindrucksvoll aber nicht mehr sehr gut erhalten.

Auf dem fast 100m hoch gelegenen Felsplateau hat man jedoch einen herrlichen Blick auf Kekova, die Reede und Ucagiz.

 
 

Daneben finden sich noch Denkmäler aus anderen Epochen, u.a. die Fragmente einer alten Akropolis und Besiedlungsspuren bis in die Bronzezeit.

Vor allem aber beeindrucken die vielen lykischen Sarkophage, die sich unweit der Burg befinden.

 
 

Nach zwei Stunden begaben wir uns wieder an den Anlegesteg und pünktlich holte uns der Fährmann von Ibrahim wieder ab.

Dann gab es ein hervorragendes Essen und wir hatten einen schönen Abend bei Ibrahim.

 
 

Mittwoch 27. Oktober

 
 

Am Morgen organisierte Ibrahim noch eine Exkursion ins 30km entfernte Myra. Hier befindet sich die berühmte Anlage mit zahlreichen lykischen Felsengräbern.

In unmittelbarer Nähe der Grabanlage liegt ein gut erhaltenes römisches Theater, das wir ebenfalls besichtigten.

Schließlich besuchten wir auch noch die Basilika des Hl. Nikolaus, die sich ebenfalls in Myra befindet.

 
 

 
 

Mittag waren wir wieder zurück und liefen auch bald darauf aus. Unser Ziel war die kleine griechische Insel Kastellorizon, die sich unmittelbar gegenüber dem türkischen Festland nahe Kas befindet.

Bei mittlerem Wind konnten wir endlich auch einmal Segel setzen. Gegen 15:30 liefen wir in die bezaubernde Bucht mit dem Hauptort ein und machten am Kai fest. Man spürte sofort, dass man nun in Griechenland ist. Nach einem längeren Landausflug kochten wir abends an Bord und gingen auch etwas früher schlafen.

 
 

Donnerstag 28. Oktober

 
 

Heute stand die große Rücketappe auf dem Programm. Kurz nach 9:00 liefen wir aus. Das Wetter war bedeckt und als wir nach Umlaufen von Kastellorizon freien Blick nach Westen hatten, konnten wir auch schon sehen, dass sich ein Gewitter auf unserer Route aufbaute.

Auf Höhe von Kalkan kamen wir dann auch voll hinein. Heftige Niederschläge und Sturmböen bis 46 Knoten begleiteten uns eine gute Stunde lang. Dann waren wir hindurch und das Wetter riss wieder auf.

 
 

Um 17:00 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel, die Bucht Karacaören, die sich unmittelbar an der Südostseite, gerade noch ausserhalb des Golfes von Fethiye befindet.

Kurz nach Sonnenuntergang setzten wir noch zu dem Restaurant über, nahmen allerdings nur einen Drink. Gekocht wurde später dann an Bord.

 
 

Freitag 29. Oktober

 
 

Unser letzter Segeltag war gekommen. Morgens verlegten wir uns zum nahegelegen Ölü Deniz, der oft als schönster Strand der Türkei bezeichnet wird. Unmittelbar vor dem Strand ankerten wir inmitten einer wunderschönen Landschaft.

 
 

Gegen Mittag legten wir wieder ab und fuhren in den Golf von Fethiye mit Kurs auf unseren Ausgangshafen Göcek.

Der Wind war wieder sehr schwach und ohne auf den letzten 20 Seemeilen noch einmal Segel zu setzen, machten wir 3 Stunden später in Göcek fest.

 
 

Nach dem Anlegeschluck und Crewbild übergaben wir das Schiff, was wie meist völlig problemlos vonstatten ging. Anschließend packten wir. Da die Nachfolgecrew noch nachts auslaufen wollte und unsere Rückflüge Samstag sehr früh gingen,  hatten wir auf die übliche Übernachtungsmöglichkeit verzichtet und räumten die Irmak auch gleich.

Wir liefen nach Göcek hinein und ließen uns ein letztes Mal von der türkischen Küche verwöhnen.

 
 

Samstag 30. Oktober

 
 

Um Mitternacht kehrten wir wieder zur Basis zurück.

Bis uns das Taxi aber abholte, waren noch zweieinhalb Stunden zu überbrücken, die wir (so mancher in Tischdecken eingehüllt) auf der Terrasse der Marinabar verbrachten.

Das Taxi brachte uns dann pünktlich an den Flughafen in Dalaman und planmäßig flogen wir zurück, diesmal aber nach Stuttgart.

 
 

Ein schöner Törn war zu Ende gegangen. Traumhafte Landschaften, dazu bis auf das Gewitter am Donnerstag, Superwetter. Nur der Wind ließ wieder zu wünschen übrig. Aber das kennen wir nun schon aus der Türkei.