British Virgin Islands: 3. bis 18. März 2012

Segeln in den Jungferninseln - das heisst Piratenromantik und wunderschöne Strände. Und natürlich Schnorcheln und Tauchen zwischen zauberhaften Inseln und Korallenriffen. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir hatten eine Klasse-Törn in den Virgins.

 

Nur ein Mitglied unserer Crew war dennoch nicht ganz glücklich: Obwohl mit großem Angelgepäck ausgerüstet (und auch einer ordentlichen Angellizenz für die Virgins ausgestattet, waren die Fangergebnisse von Jochen nach unzähligen Stunden in den unterschiedlichsten Angeltechniken mit den verschiedensten Angeln, Ködern und sonstigen Variationen eher bescheiden. Große Speisefische sind wohl rar geworden in diesem Revier. Und die wenigen, die es noch gibt, sind unheimlich clever!

 

Hier liegt unsere Cyclades 50.5 'Arwen' von VPM Bestsail an einem der schönsten Ankerplätze des Reviers vor dem winzigen Inselchen 'Sandy Spit', das sich nahe 'Jost van Dyke' (der am weitesten im Westen gelegenen der britischen Jungferninseln) befindet.

 

 
Die British Virgin Islands gehören zur Gruppe der Kleinen Antillen und befinden sich an deren nördlichem Ende. Die direkte Anreise ist auf mehreren Flugrouten möglich. Da es keinen Großflughafen gibt, kann die Hauptinsel 'Tortola' aber grundsätzlich nur mit Kleinmaschinen ab 'Puerto Rico' oder den französischen Karibikinseln angeflogen werden.
Alternativ kann man einen Törn in die Vorgins aber auch in 'St. Martin' (Sint Maarten) beginnen. Die je hälftig zu Frankreich bzw. den Niederlanden gehörende Karibik-Insel liegt rund 80 Seemeilen östlich der Virgins am nördlichen Ende der Gruppe der Windward-Islands. Hier zu chartern und in einem Nachtschlag zu den Virgins zu segeln, schien uns unter den vielen Flugalternativen nach Tortola mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen am effektivsten zu sein - und erwies sich auch als gute Alternative.
 
Um nach St. Martin zu fliegen, gibt es wiederum eine Reihe von Möglichkeiten. Die meisten Flüge erfolgen mit einem Umstieg und mit Übernachtung in den USA. Wir wollten jedoch möglichst einen Direktflug ab Europa, den nur vier Gesellschaften ab Amsterdam oder Paris anbieten. Fliegt man ab Deutschland, sind die Umstiegszeiten in Amsterdam und Paris sehr knapp. Bei einer möglichen Verspätung wäre der Flug nach St. Martin also schnell verpasst, und so entschieden wir, per Zug bzw. PKW nach Paris zu fahren. Für den Flug über den Atlantik wählten die kleine Fluggesellschaft Air Caraibes, die St. Martin viermal pro Woche anfliegt.
 

Samstag 3. März

Wegen eines Familienbesuchs reisten Doro und Jürgen bereits einige Tage zuvor mit dem PKW nach Paris - Barbara, Gudrun, Herbert, Jochen, Martin und Sam kamen am Vortag mit dem TGV nach Paris.
 
 
So trafen wir uns schließlich am Samstag Morgen 9:30 Uhr in 'Paris-Orly' vor dem Schalter der Air Caraibes. Da erfuhren wir dann auch gleich, dass unser Flug erst mit 4 Stunden Verspätung starten würde.
 
 
Damit war der vorab ausgeklügelte Plan für den Transfer zur Basis und die Einkäufe schon hinfällig geworden.

Kurz vor dem Boarding wurde ich plötzlich ausgerufen. Hektisch brachte mich ein Mitarbeiter des Flughafens auf verschlungenen nicht öffentlichen Wegen zu einem Gepäckcheck. Eine unserer (Tauch-)Taschen musste geöffnet werden. Wo das Problem lag, wurde mir nicht erklärt und nach einem kurzen Blick des Sicherheitspersonals war anscheinend auch alles in Ordnung. Wozu jetzt meine Anwesenheit erforderlich war, erschloss sich mir zwar nicht, ich beeilte mich aber, den gut 15 Minuten weiten Weg zur Abflughalle nun auf öffentlichen Pfaden wieder zügig zurückzukommen.
 
 
Der Flug verlief dann sehr angenehm - Air Caraibes kann man sicherlich weiterempfehlen.
Leider schon bei Dunkelheit landeten wir auf dem wegen seiner tiefen Anflüge über den Strand von 'Maho' berüchtigten 'Princess Juliana Airport' im holländischen Teil von 'Sint Maarten'. Man google einmal 'Princess Juliana Airport' und beschränke das Suchergebnis dann nur auf 'Bilder' ...
 
Glücklicherweise war unser Gepäck trotz der last-minute-Aktion in 'Orly'  vollständig eingetroffen. Mit dem vorbestellten Mietwagen plus einem Taxi machten wir uns gegen 22:00 Uhr dann auf den Weg zur Basis 'Anse Marcel' im Norden der Insel. Es herrschte dichter Verkehr, denn just am heutigen Tage machte die 'Heineken Regatta' Zwischenstation auf 'St. Martin'. Nach etwas über einer Stunde kamen wir dann reichlich müde in der Basis an. Wir brachten unser Gepäck an Bord, um in der Bar des nahegelegenen Hotels 'Radisson' noch einen mehr oder weniger hochprozentigen Willkommens-Drink zu nehmen.

Sonntag 4. März

Nach einem äußerst reichhaltigen Frühstücksbuffet im Radisson teilten wir uns wie üblich: Eine Gruppe führte die Schiffsübernahme durch, während die anderen unsere umfangreiche Einkaufsliste abarbeitete. Hier war der eigene Mietwagen natürlich von großem Vorteil.

 

Die 'Arwen' hatte riesige Staumöglichkeiten und so waren die Einkäufe schnell untergebracht. Interessant ist die Kabineneinteilung. Neben den bei dieser Schiffsgröße üblichen 4 Doppelkabinen verfügt die Cyclades 50.5 über eine fünfte Kabine mit Stockbett, die die sonst übliche achterliche Backbordtoilette ersetzt. Und dann gibt es natürlich noch eine (sechste) Skipperkabine im Vorschiff, die wir aber wie immer nur für nicht mehr benötigtes Gepäck und später auch zur Lagerung der Tauchflaschen nutzten.

Als dann auch der Mietwagen zurückgebracht war, konnten wir kurz vor 18:00 auslaufen. Durch die enge Durchfahrt ging es hinaus in die Bucht von 'Anse Marcel'.

 

Schon kurz darauf ging die Sonne unter und bei beginnender Dämmerung segelten wir bei angenehmen 4-5 Beaufort durch die Passage zwischen 'St. Martin' und 'Anguilla' in Richtung Nordwesten und Virgins.

 

Wir teilten uns in drei Wachschichten mit je 3 Stunden ein. Der Wind wurde nun nach und nach schwächer und ab 23:00 mussten wir unter Maschine fahren. Das hatte aber den Vorteil, dass wir so gleich eine gute Anfangskälte in die beiden (sehr geräumigen) Kühlschränke brachten.

Montag 5. März

 

Gegen 3:00 Uhr frischte der Wind dann wieder ordentlich auf und wir konnten die restlichen noch knapp 30 Seemeilen unter Segel zu den Virgins zurücklegen. Am Morgen waren wir alle mehr oder weniger gerädert. Die See war bei der Überfahrt zwar eigentlich recht ruhig, aber doch etwas kabbelig. Und so dauerte es zwar länger als sonst, aber schließlich hatte die Seekrankheit doch wieder die üblichen Verdächtigen getroffen und hinweggerafft.

Gegen 7:00 Uhr erreichten wir nach rund 13 Stunden Überfahrt die 'Round Rock Passage', eine der wenigen Durchfahrten durch die südöstliche Riffkante der Virgin Islands. Hier fährt man in den 'Sir Francis Drake Channel' ein, der die Virgin Islands in eine nordwestliche und südöstliche Inselkette teilt. Das Wasser war nun sehr ruhig und gegen 10:00 Uhr erreichten wir schließlich 'Spanish Town' auf 'Virgin Gorda' wo wir in der Marina festmachten:

Die Einreiseanmeldung ist nur hier auf Virgin Gorda oder der Hauptinsel 'Tortola' möglich. Wir begaben uns gleich zum Einwanderungsbüro, um für die Virgins einzuklarieren. Es dauerte eine knappe Stunde, bis alle Angaben gemacht und die stolze Summe von über 400 US-Dollar für die Anmeldung und das Cruise Permit bezahlt war. Da unser Törnplan exakt feststand, konnten wir glücklicherweise auch schon gleich wieder für das Törnende ausklarieren, so dass kein zweiter Besuch der Zollbehörde in zwei Wochen nötig werden würde.

 

In der Marina von 'Spanish Town' kauften wir noch Eis für die Kühlschränke und besorgten die schon in Deutschland bei der hiesigen Tauchbasis vorbestellten Tauchflaschen. Dann legten wir wieder ab. Unser Ziel war der wenige Meilen südlich gelegene Strandabschnitt 'The Bath', der mit seinen markanten Granisfelsen stark an die Seychellen erinnert.

Es war sehr voll hier und wir hatten Glück, noch eine freie Festmacherboje zu finden. Natürlich gingen wir gleich Schnorcheln um einen ersten Vorgeschmack auf die Unterwasserwelt in den Virgins zu bekommen.

 

Ein Großteil der Buchten in den Virgins ist als Marine Park deklariert. Ankern ist dort streng verboten. Stattdessen sind Bojen ausgelegt, deren Benutzung mit dem Cruise Permit bereits bezahlt ist.

 

Die Marine Parks müssen nach Sonnenuntergang aber verlassen werden und so verlegten wir uns am Abend zurück in die Marina nach 'Spanish Town', wo wir über Nacht blieben. Wir kochten an Bord und nach dem Abendessen genehmigten wir uns noch Cocktails in der nur 20m vom Schiff gelegenen Bar.

Dienstag 6. März

Nach einem gemütlichen  Frühstück liefen wir gegen 10:00 Uhr aus. Es blies ein schöner Nordost-Passat mit 5 Windstärken. Das Wasser bei den anvisierten Schnorchel- und Tauchplätzen an den Südküsten der 'Dog Islands' war jedoch viel zu unruhig, um dort entspannt Tauchen. Baden oder Schnorcheln zu können.

 

So nutzten wir den guten Wind und segelten Kurs Nord aus dem 'Sir Francis Drake Channel' hinaus, um ausserhalb der Virgins im offenen Atlantik zu angeln. Aufgrund einer Fischvergiftung wurde dringend davon abgeraten Fische zu essen, die innerhalb der Inselgruppe gefangen werden.

 

Nach über drei stündigem leider ergebnislosem Angeln von Jochen und Sam, kehrten wir wieder um und nahmen Kurs auf die große Nordbucht von 'Virgin Gorda'.

Gegen 15:00 Uhr liefen wir in den 'North Sound' ein. Im Westen der Bucht befindet sich 'Drakes Anchorage' vor dem Inselchen 'Mosquito Island'. Hier fanden wir drei einsame Bojen vor einem schönen Strand und machten fest.

 

Wir erkundeten den Strand, sammelten ein paar Kokosnüsse und schnorchelten noch ein wenig. Das große Riff an der Nordseite stellte sich allerdings als Felsenriff heraus, wo es nicht viel zu sehen gab.

 

Nach dem Kochen genossen wir noch einen gemütlichen Abend im Cockpit, der gegen 23:00 jedoch jäh endete! Wir bemerten plötzlich, dass wir uns nur noch rund 50 Meter vom Strand entfernt befanden und die Arwen aufgelaufen war!

 

Unser Festmacher hatte sich offenbar an einer scharfen Kante der Bojenöse, die wir nicht bemerkt hatten, durchgescheuert. Es war natürlich reichlich blöd, bei dem etwas rostigen Zustand der anscheinend selten benutzten Bojen keinen zweiten Festmacher zur Sicherung angebracht oder einfach nur den Anker prophylaktisch mit etwas Kette auf Grund ausgelegt zu haben. Doch das half jetzt nichts. Durch den permanenten NO-Passat mit beständig 4 Beaufort war offenbar so viel Reibung auf der Leine entstanden, dass diese binnen weniger Stunden durchgescheuert war. Nun jedenfalls saß die 'Arwen' im nur noch 1,7m tiefen Wasser auf ihrem Kiel in flachem Sandgrund auf.

Wir versuchten natürlich sofort, mit der Maschine wieder freizukommen. Die 'Arwen' rührte sich aber überhaupt nicht. So brachten wir unsere komplette Ankerkette zu der am nördlichsten gelegenen Boje aus und befestigten sie mit einem Festmacher. So sollte die 'Arwen' durch permanten Zug am Bug unterstützt werden, um mit jeder Welle und Motorunterstützung ein kleines Stückchen in Richtung freies und tiefereres Wasser voranzukommen. Zusätzlich nahmen wir die Dirk vom Baum ab. Wir verbanden Sie mit unserem zweiten langen Festmacher, den wir über die dem Schiff nächstliegende Boje zurück auf unsere Steuerbord-Vorschot-Winsch führten. Hierdurch konnten wir das Schiff ordentlich schräg legen, um den Kiel zusätzlich zu entlasten. Nach über zweistündiger Aktion hatten wir die Arwen zwar um gut 30 Grad gedreht, vorangekommen waren wir aber nur wenige Meter.

Die Gezeiten sind in der Karibik zwar gering, ein Blick auf die Tidentafel im Garmin zeigte aber, dass aktuell Ebbe und niedrigster Wasserstand war. Gegen 7 Uhr morgens war mit 25cm höherem Wasser zu rechnen. Das, so hofften wir, würde dann reichen, um wieder freizukommen. So markierten wir zur guten Sichtbarkeit für etwaige nachts hier fahrende Boote unsere horizontal zu den Bojen gespannten Festmacher und die Ankerkette mit unseren Fendern und gingen dann in die (deutlich schrägliegenden!) Kojen.

 

Gegen 4:00 wachte ich auf und stellte fest, dass unsere Koje keine Lage mehr hatte? Außerdem war deutlich Wellengang im Schiff zu spüren! Wie konnte das sein? Ich sprang aus meiner Koje und an Deck sah ich, dass die 'Arwen' tatsächlich freigekommen war - sozusagen im Schlaf ! Die steigende Tide hatte bereits ausgereicht, damit das Schiff unter dem permanten Zug der Ankerkette mit jeder Welle ein Stück mehr und schließlich ganz freigekommen war.

Sofort standen wir auf. Wir holten Dirk nebst Festmacher ein, fuhren an die nördlichste der Bojen, wo unser Anker ja noch mit zwei Festmachern befestigt war, machten an der Boje fest und gingen dann völlig entspannt wieder schlafen.

Mittwoch 7. März

Beim Frühstück klärte ich dann auf, dass das Nachtmanöver eine in die Törnplanung eingeschobene Abenteueraktion war, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

 

Allerdings wollte mir das niemand so recht abkaufen ...

 

Gegen 10:00 Uhr verließen wir 'Drakes Anchorage' wieder. Nachdem wir den 'North Sound' verlassen hatten, näherte sich ein Schlauchboot. Eine sportliche Dame fuhr im Stehen mit Kamera auf der Schulter und umkreiste uns mehrfach, teils recht nah, und sie machte dabei sicher spektakuläre Aufnahmen von uns. Auf ihrem Boot war eine Internet-Adresse angegeben, wo man die Bilder dann sicher ansehen und bestellen konnte. Allerdings fanden wir bei der Recherche, die erst wieder zu Hause möglich war, keine Previews der Aufnahmen mehr.

Wir steuerten zunächst wieder die Schnorchel- und Tauchplätze südlich der 'Dog Islands' an. Doch erneut war das Wasser einfach zu unruhig, um hier angenehm zu liegen, schnorcheln oder gar tauchen zu können. Wir liefen auch die besser geschützte 'Savannah Bay' an der Westseite von 'Virgin Gorda' an, doch auch dort war das Wasser sehr unruhig.

 

So entschieden wir uns, weiter bis 'Cooper Island' zu fahren, wo wir auf besseren Schutz vor dem Passat hofften.

 

Als wir gegen Mittag in die 'Manchioneel Bay' einliefen war es sehr voll hier. Andere Crews hatten wohl ähnliche Überlegungen angestellt. Nach einigem Suchen fanden wir noch eine letzte freie Boje. Es war weiterhin sehr windig und da die lohnenden Riffbereiche weiter südlich lagen, badeten wir nur - Flossen und Schnorchel blieben verstaut.

Am späten Nachmittag setzen wir zum Strand über. Hier befindet sich eine kleine Hotelanlage mit Anleger für Dinghys und kleine Motorboote.

 

Nach einer Strandwanderung bos zum Nordende der Bay besuchten wir zum Sonnenuntergang noch die Strandbar. Hier gab es 'Pain Killer' und andere hochprozentige Leckereien.

 

Zurück an Bord, wurde gekocht. Obwohl Jochen (und meist auch Sam) bei praktisch jeder Gelegenheit die Angel auswarfen (nun auch innerhalb des 'Sir Francis Drake Channels', um Köderfische zu fangen), fand sich weiterhin kein Fisch auf unserem Speiseplan.

Donnerstag 8. März

Gleich am Morgen liefen einige Yachten aus und so verlegten wir uns nach dem Frühstück an eine frei gewordene Boje im südlichen Bereich der 'Manchioneel Bay'. Hier befindet sich ein schöner Tauch- und Schnorchel-Spot.

 

 

Die meisten machten sich gleich zum Tauchen und Schnorcheln bereit. Im Riff gab es viel zu entdecken - kleine bunte Fische und große, zweibeinige Seeungeheuer.

 

 

Am Abend besuchten wir noch einmal die gemütliche Bar am Strand, um unseren Pain zu killen, bevor in der Bordküche wieder ein leckeres fischarmes Abendessen gezaubert wurde:

Freitag 9. März

Noch vor dem Frühstück verließen wir 'Cooper Island' und die 'Manchioneel Bay'. Unser Ziel war der Marine Park in der 'Lee Bay' auf der Westseite der benachbarten Insel 'Salt Island'.

 

Hier ist an dem vorgelagerten Riff im Jahr 1867 bei einem Hurrikan der britische Postdampfer 'Rhone' gesunken. Über 600 Menschen kamen dabei ums Leben. Das Wrack ist noch gut erhalten und zählt zu den bekanntesten Tauchplätzen in den Virgins.

 

Besonders beeindruckend sind die knapp 3m Durchmesser große Schraube und die Schraubenwelle. Sie liegen in nur 8m Tiefe und sind auch beim Schnorcheln sehr gut zu sehen:

Nach ausgiebigem Tauchen und Schnorcheln legten wir gegen 16:00 Uhr wieder ab und querten den 'Sir Francis Drake Channel'. Die Überfahrt nach 'Tortola' dauerte nur etwa eine Stunde.

 

Wir liefen die 'Nanny Cay Marina' an. Hier wollten wir unsere Tauchflaschen wieder füllen und natürlich auch die Wassertanks der 'Arwen'. Selbstverständlich nutzten wir auch die schönen Sanitäranlagen in der Marina ausgiebig.

 

Die (fischlose) Bordküche blieb heute kalt und wir besuchten das schöne Restaurant in der Marina mit großer Terrasse, wo wir einen leckeren Abend bei Goldmakrele und anderen guten Gerichten verbrachten.

Samstag 10. März

Nach dem noch einige Einkäufe erledigt und die Tauchflaschen wieder befüllt waren, legten wir gegen 11:30 ab.

 

Wir umfuhren' Totola' westlich und gingen dann auf nördlichen Kurs aus den BVI hinaus, damit unsere Angler wieder nach Kräften fischen konnten. Wir steuerten eine verheissungsvoll 'Kingfish Bank' bezeichnetes Gebiet 5 Seemeilen nördlich von 'Tortola' an. Dort kreuzten wir dann einige Zeit. Doch abermals wollte das herbeigesehnte Abendessen nicht anbeissen.

 

Gegen 16:00 UIhr kehrten wir schließlich wieder um. Jochen war ratlos, nachdem nun schon die unterschiedlichsten Köder und alle Tricks ausprobiert waren.

In der 'Long Bay' vor der Ostküste der westlichsten der British Virgins 'Jost van Dyke' fanden wir eine Boje für die Nacht.

 

 

 

Von hier hatte man einen schönen Blick auf 'Sandy Spit'. Dieser östlich vorgelagerte Traum einer kleinen Palmeninsel war unser Ziel für den kommenden Tag und zählt zu den schönsten Punkten der Virgin Islands.

Sonntag 11. März

Noch vor dem Frühstück verlegten wir uns zu 'Sandy Spit', bevor die wenigen Ankermöglichkeiten an diesem beliebten Ziel belegt waren. An dem zauberhaften Liegeplatz frühstückten wir dann.

 

Bald schon füllte sich der Platz und wir schwammen zum Inselchen hinüber. Die Idylle ist perfekt und man genießt herrliche Ausblicke auf das eigene Schiff und die Insel 'Jost van Dyke'.

 

Gegen 13:00 Uhr fuhren wir wieder in die 'Long Bay' zu 'Jost van Dyke' zurück, um in dem flachen Wasser dort zu schnorcheln. Hier gab es große Schwärme an Jungfischen. Das hatten auch eine Gruppe Pelikane bemerkt:

Am Spätnachmittag fuhren wir weiter in die 'Garner Bay' am südöstlichen Ende von 'Jost van Dyke'. Hier gibt es einige Restaurants, die man uns zum Lobster-Essen empfohlen hatte.

 

Durch die Anker-Boje, an der wir festgemacht hatten, hatten wir bereits (unbewusst) 'Harris Place' für den Abend gewählt. Ein Boot kam zu unserer Begrüßung und wir vereinbarten, um 19:30 zum Abendessen abgeholt zu werden.

 

Pünktlich kam unser 'Taxi' und brachte uns zu der absolut stilechten Karibik-Kneipe. Das Essen war vorzüglich und unsere Cocktails konnten wir uns sogar selbst (!!) mixen.

Montag 12. März

Wieder vor dem Frühstück verließen wir die 'Garner Bay'. Rund eine Seemeile südlich von 'Sandy Spit' liegt die etwas größere und ähnlich paradiesische Insel 'Sandy Cay'.

 

Während wir an unserem malerischen Liegeplatz gemütlich frühstückten, wurden schnell die restlichen Bojen belegt. Nach dem Frühstück schwammen wir dann zu 'Sandy Cay' hinüber.

 

Auch hier findet man die perfekte Karibik-Idylle. Aus Natur- und Tierschutzgründen soll jedoch nur ein Teil des Strandes und ein kleiner Rundweg durch den Urwald betreten werden. Der Rundweg lohnt sich - man sieht (und hört) zahlreiche Vögel und findet massenhaft Einsiedlerkrebse am Boden.

Während wir die Insel erkundeten, hatte Jochen mit dem neuen Köder ('Harris Place' hatte Hühnerfleisch zum Angeln empfohlen und uns mitgegeben) endlich Angelerfolg und zog drei prächtige Snapper aus dem Wasser.

 

Gegen 13:00 holten wir unseren Anker wieder auf und nahmen Kurs auf 'Soper's Hole' an der der Südwestspitze von Tortola. Nach einer Stunde erreichten wir diesen ausgezeichnet geschützten Naturhafen. Hier konnten wir dringend benötigte Einkäufe erledigen.

 

Um 16:00 Uhr liefen wir wieder aus und steuerten 'The Bight', die bekannteste Bucht in den Virgins an der Nordseite von 'Norman Island' an.

Schon von weitem konnte man sehen, dass sich eine geradezu unglaubliche Zahl von Booten in der Bucht befand. Es waren wohl an die 100 Schiffe. Da es auf die Schnelle keine Alternative gab, steuerten wir also hinein und fanden überraschenderweise sogar noch freie Bojen.

 

Nicht weit vom bekannten Restaurant-Schiff 'Willie T.' machten wir fest. Doch dank des Angelerfolgs vom Mittag gab es bei uns nun natürlich Fisch aus der Bordküche.

 

Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und als wir spät in die Kojen krochen, lärmte es noch immer von der 'Willie T.' zu uns herüber.

Dienstag 13. März

Schnorcheln und Tauchen stand heute bis Mittag auf dem Tagesprogramm. Und da die wenigen Festmacherbojen bei den vier Felsnadeln 'The Indians' - kurz vor 'The Bight' gelegen - sicher sehr begehrt waren, liefen wir schon um 7:30 Uhr aus.

 

Als zweites Boot machten wir bei den 'Indians' fest und schon kurz darauf war auch die dritte Boje belegt. Nach dem Festmachen gab es erst mal ein ausgiebiges Frühstück. Als die Lichtverhältnisse ab etwa 10:00 Uhr ausreichend waren, gingen wir auf Unterwasser-Exkursion.

 

Um die Felsnadeln herum gab es eine aufregende Unterwasser-Landschaft mit bunten Korallenfischen und den allgegenwärtigen Barracudas zu entdecken:

Während die meisten von uns schnorchelten bzw. tauchten, angelte Jochen kontinuierlich und fing auch zwei kleinere Fische, die ideal als Köder für größere Raubfische waren. Das passte gut, denn für den Nachmittag hatten wir eine längere Segeletappe vorgesehen, damit Jochen und Sam noch einmal ihr Glück beim Fischen außerhalb des Riffs versuchen konnten.

 

Nach dem Mittagessen legten wir ab und fuhren auf südlichem Kurs aus den Virgin Islands hinaus. Doch so sehr sich unsere Angler auch mühten, der Erfolg auf einen kapitalen Fang blieb Ihnen versagt. Wie zum Hohn wurden beide Köderfische exakt hinter dem Haken abgebissen. Ganz offensichtlich sind die wenigen Fische hier ziemlich clever - was ja auch nötig ist, um bei den vielen Anglern zu überleben.

Nach knapp 10 Seemeilen auf südwestlichem Kurs kehrten wir wieder um. Bei der Kurssetzung achten wir darauf, die Grenze zu den US Virgin Islands nicht zu verletzen. St. Johns und seine vorgelagerten winzigen Inseln waren ja nur ein Steinwurf westlich gelegen. Die Amerikaner sind ja manchmal etwas eigen, was ihre Grenzen angeht.

 

Als wir 'Norman Island' wieder erreichten, stellten wir fest, dass auch in der westlichen Bucht 'Privateer Bay' Bojen auslagen und so verbrachten wir die Nacht hier, anstatt wieder in die überfüllte 'The Bight' zurückzukehren. Vom Strand der 'Privateer Bay' konnte man noch schöne Stimmungsbilder von der 'Arwen' im Abendlicht an ihrem einsamen Liegeplatz machen:

Mittwoch 14. März

Und wieder standen wir früh auf und legten gegen 7:30 Uhr ab. Heute wollten wir bei 'Pelican Island', nur unweit der 'Indians' gelegen, Schnorcheln und Tauchen. Doch die beiden Bojen waren wohl eher für Motorboote gedacht, denn sie lagen relativ dicht an einem Riff ca. 1m unter Wasser, so dass zu befürchten war, dass die 'Arwen' beim Schwojen den Felsen zu nahe kommen könnte.

 

 

So fuhren wir wieder zu den 'Indians'. Ein Teil der Crew schnorchelte dort und Martin brachte uns Taucher mit dem Dinghy zu Pelican Island:

Hier erschienen ein paar besonders eindrucksvolle Barracudas. Leider verschwanden sie so schnell wie sie gekommen waren und ihre Aufnahme misslang.

 

Ansonsten konnte man natürlich wieder die üblichen bunten Riff-Fische sehen, hier ein Papageienfisch:

 

Am frühen Nachmittag segelten wir nochmals nach Süden, um zu ang... äh nein, weil so ein schöner Segelwind war. Und auch das Angelteam war diesmal erfolgreich - zwei mittelgroße Exemplare bissen an.

 

Wir kehrten für die Nacht wieder in die Privateer Bay zurück und das Abendessen, Gemüse-Reis-Pfanne konnte noch mit Fisch bereichert werden.

Donnerstag 15. März

Unsere Zeit in den Virgin Islands ging dem Ende entgegen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf nach 'Virgin Gorda'. Wir hatten für die Virgins zwar schon ausklariert, mussten vor dem Schlag nach 'Saint Martin' aber noch die Tauchflaschen zurückgeben.

 

Kurz vor 14:00 liefen wir in der Marina ein. Die Tauchflaschen wurden abgegeben und noch ein paar Dinge eingekauft.

 

Um 16:30 liefen wir wieder aus und nahmen Kurs auf 'Saint Martin'. Die Rückfahrt verlief ohne besondere Ereignisse. Einzig einem hell erleuchteten (vermutlich) Kreuzfahrschiff begegneten wir in der Nacht, das uns im Abstand von einer geschätzten Seemeile passierte.

 

Leider wurden Martin und Jochen wieder fürchterlich seekrank.

Kurz nach 9:00 Uhr fuhren wir in den 'Anguilla Channel' ein. Da wir die 'Arwen' noch einen weiteren Tag gechartert hatten, steuerten wir noch die schöne 'Baie Blanche' bei der 'Ile Tintamarre' im Nordosten von 'Saint Martin' an, um hier den letzten Tag und die letzte Nacht zu verbringen.

 

Nach etwas Erholung von den Strapazen des knapp 92 Seeemeilen Nachtschlages, badeten und schnorchelten wir in der schönen Bucht. Immer wieder sah man Seeschildkröten, die das Seegras am Grund abweideten.

 

Jochen nutzte die letzte Gelegenheit, um noch einmal zu angeln - und er war auch wieder erfolgreich! So gab es zu unserem letzten Abendessen noch gegrillten Fisch vom bordeigenen Grill.

Freitag 16. März

 

Noch einmal wurde ausgiebig gefrühstückt und wir brauchten die letzten Vorräte auf.

 

Als wir dann kurz darauf Herberts Piratenflagge einholen wollten, gab es eine böse Überraschung! Die Flagge hat sich in den 2 Wochen zig Mal um die eigene Leine gewickelt und ließ sich nicht einholen.

 

Ein Rückdrehen, ohne mit dem Bootsmannsstuhl zur ersten Saling zu steigen, war nicht möglich. Als einfachere Lösung legten wir stattdessen von unserer Boje ab und ließen die Arwen rund 20 mal in der Gegenrichtung im Kreis fahren. Mit Unterstützung des Bootshakens ließ sich der Flaggenstander dann tatschlich abwickeln.

 

Ob unserer nach hohem Restalkoholgehalt der Crew aussehendes Manöver zur Belustigung der anderen Boote betrug, hatten wir nicht mitbekommen ...

 

 

Bevor wir in die 'Anse Marcel' zurückkehren konnten, musste die 'Arwen' noch betankt werden. Hierzu fuhren wir in die wenig südlich gelegene Marina ´Fort Louis'.

 

Herbert hatte per Handy schon ein Taxi bestellt und ließ sich zur Mietwagenstation fahren, wo er einen Mietwagen für unseren Flughafentransfer besorgte.

 

Nach dem Tanken fuhren wir ein paar letzte Segelmanöver und machten gegen 16:30 schließlich in der 'Anse Marcel' beim VPM Anleger fest. Wenig später traf auch Herbert mit dem Mietwagen für den Transfer zum Flughafen ein.

 

Wir packten noch unsere Sachen und gegen 20:00 gingen wir ins Hotel zum Abschluss-Abendessen.

Samstag 17. März

Das Frühstück gab es heute im Hotel, denn die 'Arwen' war schon weitgehend ausgeräumt.

 

Nach dem Frühstück köpften wir noch eine Flasche Sekt, um auf den wunderschönen Törn anzustoßen. Von links: Martin, Jochen, Herbert, Doro, Sam, Jürgen, Barbara und Gudrun.

 

Gleich nach dem Frühstück fuhr Herbert die erste Gruppe mit dem Mietwagen zum Flughafen. Die anderen vertrieben sich die Zeit in der Basis und schließlich musste das Schiff  ja auch noch übergeben werden.

Nach gut zwei Stunden traf Herbert wieder in der Marina ein und holte die restliche Crew zum Transfer ab.

 

 

Vor der Rückgabe des Mietwagens machten wir noch den kleinen Umweg zur Einflugschneise des 'Prinzess Juliana Aiports' und es dauert auch nicht lange, bis wir selbst einen spektakulären Landeanflug aus sicherer Entfernung beobachten konnten:

Bis unserer Rückflug um 18:10 startete, mussten wir uns noch etwas Zeit vertreiben, was nicht weiter schwer fiel.

 

 

Die Starts auf dem 'Prinzess Juliana Airport' sind übrigens ähnlich spektakulär wie die Landungen, denn da muss die Maschine steil steigen, um einen hohen Berg zu überwinden, der sich der Start- und Landebahn anschließt.

 

 

Der Rückflug verlief ganz nach Plan und in Paris trennten wir uns dann wieder, um je wie auf der Herreise mit der Bahn bzw. unserem PKW nach Deutschland zurückzukehren.