Malta 11. Oktober bis 19. Oktober 2013

 

 

Ein schöner Spätsommertörn führte uns diesmal in das in vielerlei Hinsicht überraschende Malta und seine Nachbarinseln Comino und Gozo. Hier das Azure Window, das sich an der Westseite von Gozo befand. Immer wieder häufigen westlichen Stürmen ausgesetzt, ist die Kalksteinbrücke über die Jahre immer dünner geworden und 2017 schließlich eingestürzt:

 

 

Wir hatten bei VPM Bestsail die noch recht junge Sun-Odyssey 439 'Carlila' gechartert. Die Basis war sehr freundlich und kooperativ, das Schiff allerdings ist zwar konzeptionell sehr gut gelungen, zeigte aber obwohl nur ein Jahr alt erschreckende Mängel in der Verarbeitungsqualität. Leider wird dies seit geraumer Zeit auch bei anderen Herstellern immer mehr die Regel. Schiffe werden offensichtlich nur noch für die Begutachtung durch (unkundige) Investoren auf Messen gebaut und weniger für die Praxis auf dem Meer.

 

Bei leider überwiegend sehr schwachem Wind (einzige Ausnahme war der Tag unseres Landausflugs auf Gozo, an dem es extrem stürmisch war) beschränkten sich unsere Etappen meist auf das Erreichen der geplanten Buchten und Häfen und so wurden es nur 62 Seemeilen, die wir in diesem ansonsten sehr empfehlenswerten Revier meist unter Motor zurücklegten.

 

   
 

Freitag 11. Oktober

 

 

Aufgrund der möglichen Flugzeiten reisten wir schon am Freitag an, um das Schiff am Samstag in aller Ruhe übernehmen zu können. Simona und Hubert waren aufgrund Ihrer speziellen Flugsituation aus Hamburg bzw. Paris kommend schon am Tag zuvor eingetroffen.

 

Auf dem Flughafen erwarteten sie uns schon. Wir besorgten uns noch einen zweiten Mietwagen und brachten unser Gepäck dann in unsere vorbestellte Unterkunft, das Guesthouse 'Porto del Sol', das sich in 'Xemxija' etwa 15 km nordwestlich der Hauptstadt 'La Valetta' befindet.

 

 

Am Abend erledigten wir erste Einkäufe und besuchten zum Abendessen das 'Cafe de Paris' in 'Marsaxlokk', Küstenstadt an der Südostspitze von Malta.

 

 

Hier gab es Goldmakrele, die wir schon in den Virgins im Jahr zuvor auf Jochens Empfehlung hin schätzen gelernt  hatten.

 

 

Samstag 12. Oktober

 
 

Am Vormittag fuhren wir nach 'La Valetta', Maltas Hauptstadt, wo sich unsere Marina im Stadteil 'Vittoriosa' befand. Im Bild unten ist die 'Carlila' das Boot im Bild links unten. Gut erkennt man den in eine gelbe Schützhülle verpackten Rettungsring am Heck.

 

 

Da das Schiff erst am Morgen zurückgekommen war, konnten wir die 'Carlila' erst ab 14 Uhr übernehmen. Wie immer teilten wir uns in zwei Gruppen: Hubert, Jochen und Simona gingen Einkaufen und Doro, Jürgen und Sam kümmerten sich um die Schiffsübernahme.

 
 

Als wir gegen 18:00 Uhr fertig und die Mietwagen zurückgebracht waren, war es jedoch schon zu spät zum Auslaufen.

 

 

Wir kochten stattdessen und verbrachten einen gemütlichen Abend an Bord.

 
 

Sonntag 13. Oktober

 
 

Nach der Sicherheitseinweisung legten wir ab und nahmen Kurs auf die 'St. Paul's Bay', in der sich 'Xemxija' und unsere Unterkunft befindet.

 

Es gab wenig Wind an diesem Tag und so blieben die Segel aufgerollt und wir fuhren alles unter Maschine. Sam und Jochen packten auch gleich ihre Angeln aus, nur Fische für ein schönes Abendsessen wollten nicht anbeißen.

 

Unmittelbar vor der Bucht befand sich eine große Fischfarm mit einem riesigen ca 500 x 1000 m Durchmesser großen Netz, das von auffälligen Schwimmkörpern fixiert wird. Wir umrundeten die Farm, um herauszufinden, welche Fische dort aufgezogen werden, doch wir konnten keine Fische sehen.

 

Nach dem Ankern kochten wir und genossen den schönen Liegeplatz vor dem Ort Bugibba:

 
 

 
 

Montag 14. Oktober

 
 

 
 

Nach dem Ablegen waren wir neugierig, doch noch etwas über die Fischfarm zu erfahren und fuhren noch einmal in die Nähe des Beckens. Wir staunten nicht schlecht, als der kleine Trawler innerhalb des Bereiches plötzlich einen gut 3m langen Thunfisch mit dem Kran aus dem Wasser zog !

 

Nicht weit entfernt befand sich außerdem ein Frachter mit dem bezeichnenden Namen 'Lady Tuna', zu dem regelmäßig ein Transfer-Boot die frisch gefangenen Thunfische weiterbeförderte. Wir befanden uns also vor einer modernen Fischfabrik.

 
 

Wir nahmen dann Kurs auf die kleine Insel 'Comino', die zwischen 'Malta' und 'Gozo' liegt. Hier befindet sich die 'Blue Lagoon', eine zauberhafte Bucht, die wir als Ziel vorgesehen hatten.

 

Leider war es hier aber schon trotz der frühen Stunde schon sehr voll und so wählten wir stattdessen die benachbarte 'St. Niklaw Bay', wo wir den Anker warfen.

 

Den restlichen Tag nutzen wir dann, um in der ebenfalls schönen Bucht zu Baden. Vor allem war hier fast nicht los. Zwei weitere Boote ankerten in der Bucht und die Hotelanlage sah auch recht ruhig aus.

 
 

Am Abend zauberte dann die Bordküche wieder ein leckeres Abendessen - aber Fisch war wieder nicht dabei. Trotz erneuter ehrlicher Bemühungen der Angler, hatte erneut kein Fisch angebissen.

 
 

Dienstag 15. Oktober

 
 

Nach dem Frühstück war noch einmal Baden und Schnorcheln angesagt.

 

Beim Schnorcheln wurde ich zufällig Zeuge, wie ein Einheimischer, der vermutlich zu der Hotelanlage in der Bucht gehörte, Tintenfische fing. Er suchte den Grund systematisch ab und entdeckte ihre Schlupflöcher. Er spießte sie dann mit einer Art Speer auf. Auf diese Weise finf er ein halbes Dutzend Tintenfische, bis er seinen Beutezug beeendete.

 
 

Am Nachmittag legten wir dann ab und fuhren das knapp zwei Seemeilen kurze Stück nach 'Gozo' hinüber, wo wir in der Marina von 'Mgarr' festmachten.

 

Hier erledigten wir erst einige Einkäufe und suchten uns dann ein Restaurant aus, in dem wir dann später am Abend Essen gingen. Da sich beim Angeln bisher keine Erfolge einstellen wollten, nutzten wir das vielseitige Angebot an Fischgerichten.

 
 

Mittwoch 16. Oktober

 
 

Obwohl es die Tage bisher praktisch keinen Wind gab, war heute Westwind in Sturmstärke. Das passte insofern ganz gut, weil wir heute ohnehin die vielen Sehenswürdigkeiten auf 'Gozo' besuchen wollten.

 

Hierzu verkehrt ein Touristenbus, der die wichtigsten Punkte in einer Tagestour anfährt. Leider waren jedoch keine 6 Plätze mehr frei, und so entschieden wir kurzfristig, uns von einem Taxi die Insel zeigen zu lassen.

 

Für ein faires Fixpreisangebot bekamen wir eine individuelle Führung in einem komfortablen Van:

 
 

Zunächst fuhren wir zur Westseite der Insel, wo das berühmte 'Azure Window' vom Titelbild des Törns zu sehen ist.

 

 

Hier sahen wir auch, dass der Sturm tatsächlich 8 Windstärken erreichte, was von der Marina aus auf der windgeschützten Südostseite nicht zu beurteilen war. Eine wilde See krachte permanent gegen die Westküste von 'Gozos'. Segeln hätte heute ordentlichen Stress bedeutet.

 
 

Nur unweit des 'Azure Window' befindet sich der Inlandssee 'Dwejra', der über den links im Bild sichtbaren Felskanal einen direkten Zugang zum Meer hat.

 

 

Der See selbst ist ein perfekt geschützter Naturhafen. Hier befinden sich auch zahreiche kleine Fischerboote. Von den gut 2m hohen Wellen außerhalb kamen nur noch winzige kleine Wellen durch den Felsenkanal hindurch.

 

Nach 'Dwerja' und 'Azure Window' fuhren wir zurück in die zentral gelegene Hautstadt 'Victoria' und besichtigten die eindrucksvolle Zitadelle und die Kathedrale 'Ghawdex': Von der Zitadelle hat man ein fantastische Aussicht über große Teile der bergigen Insel.

 
   
 

Nach dem Mittagessen in 'Marsalforn' an der Nordküste fuhr uns unser Reiseführer nach 'Xaghra' zur steinzeitlichen Tempelanlage 'Ggantija'.

 

Von hier hat man einen herrlichen Blick auf unsere letzte Sehenswürdigkeit, die 'Rotunda St. Joanni Baptistae' in 'Xewkija'. Dieser eindrucksvolle Kirchenbau verfügt über das nach dem Petersdom größte frei tragende Kuppeldach:

 
 

 
 

Nach der Rückkehr von der Inseltour, die uns viele Eindrücke vermittelt hat, kochten wir an Bord und genossen einen gemütlichen Abend.

 

 

Heute gab es Hähnchen in Gemüse:

 
 

Donnerstag 17. Oktober

 
 

Die Marina befindet sich unmitelbar neben dem Hafen von 'Mgarr', in den regelmäßig Fähren und Handelschiffe ein- und auslaufen.

 

 

Während des Frühstücks ereignete sich ein besonderes Schauspiel, als ein entladener Frachter von gut 100m Länge mit Hilfe eines Schleppers wendete, bevor er aus dem Hafen auslief. Hierbei kam der Frachter unserem Steg recht nahe, so dass wir unser Frühstück unterbrachen, und die Szene fotografierten und filmten.

 

 

Da noch immer ein brauchbarer Segelwind herrschte, legten wir bald nach dem Frühsrück ab und umrundeten das kleine Inselchen 'Comino'. Dabei wurde auch wieder kräftig geangelt:

 
 

 
 

Und tatsächlich hatte Jochen diesmal Erfolg und fing einen Fisch, für unser Abendessen.

 

 

Nach der Umrundung von 'Comino' fuhren wir wieder in unsere bekannte Bucht 'St. Niklaw Bay', badeten noch ein wenig und der Fisch wurde küchenfertig vorbereitet.

 

 

Jeder erhielt ein gerecht geteiltes Stück:

 
 

 
 

Freitag 18. Oktober

 
 

Nach dem Frühstück ging ein Teil der Crew noch einmal Baden, die anderen fuhren mit dem Dinghy an Land und wanderten zur benachbarten 'Blue Lagoon'.

 

Diese Bucht ist wirklich sehenswert, allerdings herrschte schon früh am Morgen wieder ein regelrechter Rummel, dass wir doch ganz froh mit unserer ruhigen 'St. Niklaw Bay' waren.

 

Wir machten noch ein paar letzte Bilder von unserer 'Carlila' an ihrem schönen Anklerplatz und kehrten an Bord zurück.

 
 

 
 

Am frühen Nachmittag holten wir den Anker auf und machten uns auf den Rückweg in unsere Marina.

 

Als wir die 'St. Paul's Bay' passierten wurde wieder deutlich, wie stark bebaut die Hauptinsel doch ist, während 'Comino' und 'Gozo' viel mehr unberührte Natur kennzeichnet.

 

Kurz vor 'La Valette' Stadtkern warfen wir beim 'St. Julian's Point' noch einmal den Anker für eine Kaffepause mit Crepes, dann ging es schließlich zurück in die Marina, wo wir mit einem Sekt auf den schönen Törn anstießen:

 
 

Wie immer packten wir unsere Sachen und erledigten die Schiffsübergabe. Nur unweit unseres Steges fanden wir ein gemütliches Restaurant, wo wir den Törn ausklingen ließen.

 

 

Wir konnten noch an Bord übernachten und wurden früh von einem Taxi abgeholt, das uns zum Flughafen brachte. Hier gab es dann noch ein Frühstück, bevor Huberts Rückflug nach Paris startete und ein paar Kaffe später auch Simonas Flug nach Hamburg und Doros, Jochens, Jürgens und Sams Flug nach Stuttgart.